Zynisch und offensichtlich unvernünftig – so bezeichnet das neu gegründete Aktionsbündnis Walderhalt die Pläne für das Gewerbegebiet Weiden West IV.
Es soll auf der Fläche des “Latscher Holz” entstehen – mehr als 70 Hektar Wald müssten weichen. Dagegen wehren sich jetzt der Bund Naturschutz, Greenpeace, der LBV, Grüne, Linke, ÖDP, die Bürgerinitiative Landkreis Neustadt/Waldnaab und Weiden gegen die Monstertrassen, Fridays-for-Future-Aktivisten und einige mehr.
Mit vereinten Kräften wollen die Bündnispartner verhindern, was eigentlich längst beschlossene Sache ist: Das Gewerbegebiet wird nicht nur von der Mehrheit des Weidener Stadtrates sowie Wirtschaft und Gewerkschaften unterstützt. Die Weidener haben ihm in einem Bürgerentscheid 2014 auch ausdrücklich zugestimmt.
Doch die Situation habe sich verändert, und der Bürgerentscheid sei nicht angemessen formuliert gewesen, so das Aktionsbündnis Walderhalt. Zudem gebe es Alternativen zu der Fläche des Latscher Holzes. Und: Es habe bei den Planungen für ein neues Gewerbegebiet nie eine Leerstandsanalyse gegeben, kritisiert das Bündnis.
Denkbare Alternativen seien der Weidener Flugplatz, der für die Stadt ohnehin ein Draufzahlgeschäft sei. Aber auch brachliegende Flächen bei Altenstadt seien eine Option. Angesichts der Klimakrise weitere Waldflächen abzuholzen, sei jedenfalls unverantwortlich – es sollte vielmehr an Aufforstung gedacht werden, so Sonja Schuhmacher, Vorsitzende der BN-Ortsgruppe Weiden.
Das letzte Wort zu Weiden West IV ist wohl noch nicht gesprochen – bevor dort, wo heute das Latscher Holz ist, Lagerhallen und Logistikzentren stehen, sind noch mehrere Hürden zu überwinden. Der Wald gehört dem Freistaat Bayern und nicht etwa der Stadt Weiden. Und auch der Status des Waldes als Landschaftsschutzgebiet müsste geändert werden. Und dann ist da jetzt noch ein Aktionsbündnis, das sich mit vereinten Kräften gegen Weiden West IV stemmen wird. (jl)