Wie viel ist unser Wasser wert? Mit dem heutigen Weltwassertag soll auf die lebensnotwendige Ressource aufmerksam gemacht werden – auch bei uns in der Region.
Knapp 2/3 der Fläche unserer Erde besteht aus Wasser – jedoch ist nur ein Bruchteil davon Süßwasser. Häufigere Hitze- und Dürreperioden haben zudem negativen Einfluss auf die Süßwasservorräte und auf den gesamten Wasserkreislauf. Ein Problem, das uns alle etwas angeht. In diesem Zusammenhang ist der Weltwassertag von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen worden – am 22. März 1993. Seitdem wird der Weltwassertag jährlich begangen – jedes Jahr unter einem besonderen Motto.
Diesjähriges Motto: Der Wert des Wassers
In diesem Jahr steht der Weltwassertag unter dem Motto „Valuing Water – Wert des Wassers“. Der Wert des Wassers könne dabei aus vielen Blickwinkeln betrachtet werden, so Mathias Rosenmüller, Behördenleiter des Wasserwirtschaftsamtes in Weiden. Finanziell gesehen ist Wasser – bzw. Trinkwasser – nicht viel wert. Denn ein Kubikmeter Trinkwasser aus der Leitung kostet in Deutschland nur etwa zwei Euro. Doch der ökologische, soziale und kulturelle Wert von Wasser sei viel größer, betont Rosenmüller. Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Nicht nur wir Menschen brauchen Wasser, sondern natürlich auch die Tier- und Pflanzenwelt.
Wasserhaushalt verändert sich durch Klimawandel
Doch durch den Klimawandel verändere sich der Wasserhaushalt – auch in Bayern. Grundwasserstände, besonders in Nordbayern, sinken. Auch im Bezirk des Wasserwirtschaftsamtes Weiden werde von sinkenden Grundwasserständen berichtet. Und durch sinkende Grundwasserstände werden auch die Wasserzustände schlechter, erklären die Experten vom Wasserwirtschaftsamt. Und das habe wiederum weitere Auswirkungen.
„Wir nutzen unsere Bäche und Flüsse ja auch als Vorfluter. Das heißt die Kläranlagen leiten unser Abwasser in die Bäche und Flüsse. Und wenn wir kein Wasser mehr haben bzw. weniger Wasser haben, dann ist das eben auch nicht mehr möglich. Zudem betrifft das ja auch die Trinkwassergewinnung. Trinkwasser wird durch Oberflächengewässer gewonnen. Und wenn das Wasser verschmutzt ist, dann wird die Trinkwassergewinnung irgendwann auch nicht mehr möglich bzw. schwierig umzusetzen sein.“
(Dr. Andrea Gall, Gewässeraufsicht WWA Weiden)
Zudem wirken sich sinkende Wasserstände negativ auf die Energiegewinnung aus. Und auch die Land- und Teichwirtschaft werde vor Herausforderungen gestellt, erläutert Dr. Andrea Gall weiter. Eine Lösung sind sogenannte Verbundleitungen zur Verbindung mehrerer Wasserversorgungen – auch zur Notwasserversorgung, fügt Helmut Jahn, Experte für Grundwasserschutz, hinzu. Aktuell gibt es schon gute Kooperationen in Sachen Verbundleitungen, doch in Zukunft müssen es auf jeden Fall noch mehr werden, um diese Herausforderung zu meistern und einen Grundwassernotstand zu verhindern. Denn Wasser – als Grundlage allen Lebens – ist und bleibt unverzichtbar.
Regenwasser auffangen und Trinkwasser sparen
Zudem könne jeder Einzelne von uns etwas tun – so die Experten vom Wasserwirtschaftsamt im Interview. Eine Möglichkeit wäre beispielsweise, Regenwasser in Eimern, Fässern oder Tanks aufzufangen. Der Garten könne damit an im Sommer bewässert werden. Dadurch werde Trinkwasser gespart – gleichzeitig die Wassergebühren gesenkt. Außerdem werde Regenwasser von den Pflanzen besser vertragen als kalkreiches Leitungswasser. Zudem sollte man auf Düngemittel weitestgehend verzichten, um chemische Rückstände zu vermeiden. Denn auch chemische Rückstände und Mikroplastik verschlechtern die Zustände unserer Gewässer. (cg)