Ein geschmückter Weihnachtsbaum, das Jesuskind in der Krippe, Geschenke und Leckereien - es gibt viele Bräuche an Weihnachten. Aber was hat es mit denen auf sich? Wir haben recherechiert und hier ein paar Fakten rund um das Weihnachtsfest für Sie zusammengefasst.
Groß bis an die Decke, klein und auf einem Tischchen? Blaue, rote oder goldene Kugeln? Schlicht oder kunterbunt? Jeder schmückt seinen Christbaum wohl anders und jeder hat auch seine ganz eigenen Vorlieben. Aber am Ende läuft es immer darauf hinaus: Wir haben einen Christbaum zu Weihnachten in der Wohnung. Aber warum eigentlich?
Der erste Weihnachtsbaum
Schon im Mittelalter galt ein grüner Zweig im Winter als Zeichen für Hoffnung und neues Leben. Daher hat man im Mittelalter Misteln, Tannen und Eibenzweige aufgehängt, um die Weihnachtszeit zu feiern - und auch, um böse Geister zu vertreiben. 1419 wurde er dann zum ersten Mal erwähnt: Mit Lebkuchen, Äpfeln und Nüssen geschmückt, stand der erste Weihnachtsbaum im Freiburger Heilig-Geist-Spital. An Neujahr durfte er dann geplündert werden.
Die meisten Weihnachtsbäume wurden ursprünglich im Freien aufgestellt - ähnlich wie Maibaume. Daher hießen sie auch "Weihnachtsmaien".
Erst um 1800 setzte vor allem bei protestantischen Familien die Mode ein, sich die Tannenbäume ins Wohnzimmer zu stellen. Für die Katholiken war die Krippe das wichtigste Weihnachtsrequisit.
Damals hing der Baum noch von der Decke. Und auch Kerzen gab es erst im 19. Jahrhundert mit den Wachsersatzstoffen Stearin und Paraffin, da Wachs teuer war.
Christkind, Weihnachtmann und Santa Claus
Das Christkind ist nicht aus einem Volksbrauch heraus entstanden. Ganz im Gegenteil: Martin Luther hat es als Weihnachtsfigur erfunden, das anstelle des Heiligen Nikolaus die Geschenke bringt. Meist stellt ein verschleiertes Mädchen in Weiß das Christkind dar.
Jünger ls das Christkind ist der Weihnachtsmann. Allerdings weiß man nicht genau, wer ihn erfunden hat. Seine erste Nennung hat er in Hoffmann von Fallerslebens Lied "Morgen kommt der Weihnachtsmann" 1835. Seitdem steht er als Gabenbringer in starker Konkurrenz zum Christkind und hat es vielerorts auch ersetzt. Mit dem Santa Claus aus den USA hat der Weihnachtsmann seit 1863 wirksame Unterstützung bekommen.
Weihnachten als Familienfest
Weihnachten ist ein Familienfest. Alle kommen zusammen, es gibt ein großes Festessen und reichlich Geschenke! Doch das gibt es so erst seit rund 150 Jahren, denn ursprünglich wurde Weihnachten öffentlich gefeiert. Im Mittelalter wurde Weihnachten mit Weihnachtsmärkten, Festumzügen und Krippenspielen auf den Straßen und in den Kirchen begangen. Doch zur Zeit der Aufklärung wurden öffentliche Umzüge und das Aufstellen von Krippen verboten, weil die Obrigkeit darin ein Zeichen von Aberglauben sah. Außerdem entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert die Familie zum Ort der vertrauten Geselligkeit, deren wichtigstes Fest bald Weihnachten wurde. An Weihnachten sollten sich alle im Kreis der Familie in Harmonie zusammenfinden.
Dabei standen die Kinder im Zentrum des Fests: Sie wurden reich beschenkt, aber auch zum Wohlverhalten ermahnt. Das spiegelt sich bis heute in unseren Weihnachtsbräuchen wieder.
Aber ganz egal wie Sie heuer Weihnachten feiern, das gesamte Team von OTV wünscht ihnen frohe Festtage!
(vl)