Ein Glühweinstand reiht sich an den nächsten und der Duft von gebrannten Mandeln liegt in der Luft: In der Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt Pflicht. Nachdem die Märkte im vergangenen Jahr eine pandemiebedingte Pause einlegen mussten, soll es in diesem Winter wieder losgehen. Im Schloss Guteneck soll der Weihnachtsmarkt in rund sechs Wochen beginnen.
Dafür wurde ein Hygienekonzept erarbeitet, wie der Schlossherr von Guteneck, Burkhard Graf Beissel von Gymnich erklärt. Mithilfe einer Wegeführung soll die Richtung vorgegeben werden, damit die Menschen nicht gegeneinander laufen. Außerdem werde mehr Raum zur Verfügung gestellt und die Innenräumlichkeiten so weit wie möglich geschlossen gehalten. Um den Besucheransturm zu entzerren, soll der Weihnachtsmarkt neben den Öffnungszeiten am Wochenende auch donnerstags öffnen. An der Kasse werde dann die 3-G-Regel kontrolliert. Nach aktuellem Stand wird dies aber nicht notwendig sein. Laut Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sollen die Märkte weitestgehend ohne Corona-Beschränkungen möglich sein.
Es wird keine Maskenpflicht geben, die Besucher gehen dort frei rein. Abstand wird eben empfohlen, dass man eben keine größeren Menschenansammlungen produziert und provoziert. Ansonsten gibt es hier keine strikten Vorgaben, also man wird ohne Maske und ohne Zaun in diese Weihnachtsmärkte heuer reingehen können.
– Bayerischer Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler)
Die genauen Vorgaben sollen in den nächsten Tagen erarbeitet und anschließend veröffentlicht werden. In Guteneck ist die Freude groß, dass es den Weihnachtsmarkt in diesem Jahr wohl wieder gibt:
Alle Jahre war das ja ein Magnet. Nicht nur für die Ortschaft, sondern für die ganze Gemeinde. Und da freut man sich natürlich drauf, wenn das wieder losgeht.
-Johann Wilhelm (CSU), Bürgermeister Guteneck
Auch in anderen Teilen der Region bereiten sich die Verantwortlichen auf die Adventszeit vor. In Schönsee wird es den „Advent im Wald“ voraussichtlich nicht in seiner ursprünglichen Form geben. Stattdessen suche man gerade nach einer Alternative, so die Veranstalterin und Vorsitzende des Paschervereins Schönseer Land, Birgit Höcherl.
Um für mehr Platz zu sorgen, wird der Weihnachtsmarkt in Schwandorf umziehen. Vom Marktplatz ein paar Meter weiter in den Stadtpark. Dort soll es neben Essens- und Verkaufsständen auch zum ersten Mal eine Eislaufbahn geben.
In der Stadt Amberg laufen die Vorbereitungen ebenfalls auf Hochtouren. Laut Andreas Raab, dem Vorsitzenden der Park- und Werbegemeinschaft Amberg, soll es am 1. Adventswochenende wieder losgehen. Da aktuell noch keine Vorschriften von der Staatsregierung vorliegen, werde unter anderem mit Einlasskontrollen, 3-G-Regel und Einzäunung geplant.
Von Seiten der Stadt Weiden heißt es, dass noch auf die Vorschriften des Freistaats Bayern gewartet werden müsse.
Mit einer Absage der Weihnachtsmärkte rechnet Graf Beissel nicht. Für die Betreiber der rund 120 Marktstände in Guteneck wäre das ansonsten fatal:
Das ist ja deren Brot. Wenn wir das dieses Jahr wieder nicht machen dann wirds bei vielen eng. Und das ist ja nicht das was uns treibt, dass wir nicht weiterschauen. Wir sind der Meinung, dass es nicht tragbar ist, dass es einfach von den Öffnungen, die wir um uns herum sehen die Zeichen der Politik so sind, dass wir das hier auch machen können.
-Burkhard Graf Beissel von Gymnich, Schlossherr von Guteneck
Ob die Weihnachtsmärkte wirklich ohne Maskenpflicht, 3-G-Regel und Umzäunung möglich sind, wird sich noch zeigen. Jetzt heißt es abwarten, was die Bayerische Regierung in den nächsten Tagen beschließt.
(lw)