Do, 07.07.2022 , 09:38 Uhr

Amberg

Weniger Denkmalschutz für mehr Klimaschutz?

Weg von fossilen Energieträgern – das würde Deutschland nicht nur unabhängiger von anderen Ländern machen, sondern auch dem Klima helfen. Doch es stehen Hürden im Weg: zum Beispiel der Denkmalschutz, wenn es um PV-Anlagen in der Innenstadt geht.

Umgerechnet 9,75 Tonnen CO2-Äquivalent pro Einwohner werden pro Jahr in Amberg ausgestoßen, so der aktuelle Klimaschutzbericht der Stadt. Bis 2030 müssten die Treibhausgasemissionen gemäß den nationalen Klimaschutzzielen und auch gemäß der Selbstverpflichtung Ambergs auf 6,5 Tonnen Pro Einwohner sinken. Doch das wird in verschiedenen Bereichen schwer.

Die Altstadt Amberg ist mit ihren historischen Bauten und mittelalterlichem Flair etwas ganz Besonderes. Und muss erhalten bleiben. Dafür sorgt der Denkmalschutz. Doch manchmal steht das Bewahren der Vergangenheit der Neuausrichtung für die Zukunft entgegen. Zum Beispiel wenn es um das Thema Klimaschutz geht. PV-Anlagen an den Dächern sieht man in der Innenstadt nämlich vergebens. Doch die Wichtigkeit der Energiewende führt im Landesdenkmalrat immer mehr zu einem Umdenken.

Sabine Weigand ist nicht nur Mitglied im Landesdenkmalrat, sondern sitzt für die Grünen auch im Landtag. Sie setzt sich also sowohl für die Bewahrung des Denkmals als auch für den Kampf gegen den Klimawandel ein. Beides schließt sich ihrer Meinung nach nicht aus.

Doch es ist ja nicht nur der Denkmalschutz, der PV-Anlagen in der Innenstadt entgegensteht. Auch die Feuerwehr sieht diesen Schritt eher skeptisch. Aus Gründen des Brandschutzes.

Wie kann die Vergangenheit bewahrt und die Zukunft gesichert werden – es sind Diskussionen, die nicht nur in Amberg verstärkt aufflammen werden.

(mz)

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