Jede werdende Mama folgt dem Nestbautrieb und möchte für ihr Baby ein wunderschönes Kinderzimmer. Je mehr der Bauch wächst, desto anstrengender wird jedoch jede Bewegung. Hier sind die handwerklichen Fähigkeiten des werdenden Papas gefragt, wenn beispielsweise das Babybett zusammengebaut werden soll oder die Wände rechtzeitig einen neuen Anstrich bekommen müssen. Deshalb ist frühzeitige Planung notwendig, damit das Kinderzimmer für die Ankunft des neuen Erdenbürgers pünktlich fertig ist und den Vorstellungen beider Elternteile entspricht.
Ist das erste Kind unterwegs, ist alles neu und teilweise beängstigend. Wie läuft die Geburt ab? Wie fühlt es sich für den Mann an, wenn er seine Frau in den Wehen erlebt? Verändert sich die eigene Gefühlswelt? Um das Selbstwertgefühl zu stärken, sind Gespräche mit anderen Vätern besonders hilfreich. Auf diese Weise können Ängste diskutiert und ausgeräumt werden. Wer als Mann bei der Geburt seines Kindes anwesend ist, hilft seiner Partnerin am besten, wenn er Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Das ist in dieser sehr emotionalen Situation nicht einfach. Hier stimmen Berichte anderer Väter auf das Geschehen ein, sodass die Angst nicht ganz so groß ist, sollte eine schwierige Situation entstehen.
Männer können nicht nachempfinden, was eine Frau bei der Geburt erlebt. Das brauchen sie auch nicht, denn es ist und bleibt die natürliche Aufgabe der Frau, ein Kind auszutragen und zu gebären. Während der Schwangerschaft kann der Mann nicht nur viele Aufgaben übernehmen, die bis zur Geburt geregelt oder vorbereitet sein sollten. Er kann sich ebenso wie die Frau auf die Geburt vorbereiten, indem er sich mit Büchern über die Entbindung befasst oder gemeinsam mit seiner Partnerin Onlinekurse nutzt.
Geburten laufen individuell ab und jede Frau braucht etwas anderes, um sich dabei sicher zu fühlen. Beim ersten Kind kann eine Frau im Vorfeld nicht sagen, was ihr helfen wird, um den Wehenschmerz zu veratmen oder den Druck der Presswehen auszuhalten. Männer müssen sich in diesen Momenten zurücknehmen können und trotzdem präsent sein. Das funktioniert nur, wenn sie wissen, was im entsprechenden Moment passiert. Deswegen ist es wichtig, sich über den Geburtsvorgang zu informieren.
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Frauen sind in der Schwangerschaft besonders sensibel. Deshalb ist emotionale Nähe von großer Bedeutung, die sich nicht nur durch Kuscheln und Zuhören zeigt. Den meisten Schwangeren ist es wichtig, zu einem Geburtsvorbereitungskurs begleitet zu werden. Das Gefühl, als Paar aufzutreten, festigt die Beziehung und gibt dem Mann einen festen Platz bei der Vorbereitung auf die Geburt.
Wer seine Partnerin während des Kurses aktiv unterstützt und sich auf die unterschiedlichen Übungen einlässt, sorgt dafür, dass sich die Paarbeziehung vertieft. Je mehr sich eine Frau auf den Mann verlässt, desto leichter kann sie sich während der Entbindung fallenlassen. Der Partner kann ihr zwar nicht die Schmerzen nehmen, doch das Gefühl, nicht alleine zu sein, lässt eine Frau die Situation leichter ertragen. Ist diese Fürsorge bereits während der Schwangerschaft zu spüren, kann die Entbindung für beide Partner ein schönes Erlebnis werden.
Keine Geburt ohne Formalitäten – und davon gibt es viele. Auch hier hilft eine konkrete Liste, die vom werdenden Vater der Reihe nach abgearbeitet werden kann. Dabei handelt es sich nicht nur um Anträge für den Mutterschaftsurlaub, Mutterschutzgeld, Kindergeld und die Änderung der Steuerklasse. Auch mit einer Hebamme, die die werdende Mutter in der Schwangerschaft und nach der Entbindung betreut, muss ein Vertrag geschlossen werden.
Viele Anträge, die nach der Geburt des Kindes abgeschickt werden müssen, haben Einsendefristen. Die entsprechenden Formulare sollten daher griffbereit in einem Kuvert liegen, damit sie pünktlich versendet werden können.
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Ist die Fruchtblase geplatzt und geht es nur noch darum, schnell ins Auto zu kommen, ist die Koordinationsfähigkeit des werdenden Vaters gefragt. Er sollte umgehend die Verwandten benachrichtigen, die für die Kinderbetreuung zur Verfügung stehen. Während eine Frau in dieser Situation mit sich selbst beschäftigt ist und die Minuten zwischen den Abständen der Wehen zählt, liegt die Versorgung der Geschwisterkinder in den Händen des Mannes. Alle nötigen Telefonnummern sollten daher griffbereit sein, wenn der Zeitpunkt der Geburt gekommen ist.
Bereits im Vorfeld muss geklärt sein, wo die Kinder untergebracht werden. Damit ein Anruf genügt und bei den größeren Geschwistern keine Ängste aufkommen. Die Situation sollte mit den Kindern frühzeitig besprochen werden, damit sie sich mit dem Ablauf zurechtfinden, wenn die Geburt einsetzt.
Rückt die Entbindung näher, ist es Zeit, sich mit dem Weg zur Klinik zu befassen. Beim ersten Kind kann es einige Zeit dauern, bis die Geburt unmittelbar bevorsteht. Doch es gibt Ausnahmen. Auch Erstgeborene können innerhalb weniger Stunden zur Welt kommen. Dann ist es gut, den kürzesten Weg zur Klinik im Kopf und keinen Alkohol im Blut zu haben. Außerdem ist es wichtig, die Parkordnung am Klinikgelände zu kennen, um das Auto ohne langes Suche abstellen zu können.
Zwei Wochen vor dem errechneten Termin sollte jeder werdende Vater auf Abruf bereitstehen. Das Auto sollte jeden Tag vollgetankt sein, die Kliniktasche griffbereit im Flur stehen und Alkohol darf in dieser Zeit kein Thema sein. Beginnen die Wehen mit langsamer Intensität, ist genug Zeit, um sich in Ruhe auf den Weg zu machen. Bei einem Blasensprung ist hingegen Eile angesagt.
Die Tasche für Mama und Kind steht meist mehrere Wochen vor dem Entbindungstermin bereit. Doch für den Vater ist eine Kliniktasche ebenso notwendig. Eine Geburt kann sich hinziehen und unter Umständen mehrere Tage dauern, sofern die Wehen nachlassen. Nach der Entbindung ist es angenehm, in ein frisches Shirt zu schlüpfen. Auch ein Proteinriegel, Wasser, eine Zahnbürste und Taschentücher sollten in der Tasche nicht fehlen. Kleingeld für Parkautomaten ist ebenfalls hilfreich. Außerdem muss eine Kamera eingepackt werden, um die ersten Bilder vom Nachwuchs bereits im Krankenhaus zu machen. Batterien oder der Akku sollten rechtzeitig überprüft werden, damit den ersten Babyfotos nichts im Wege steht.
Viele Schwangere gehen nur zur Geburt ihres Kindes in die Klinik oder ins Geburtshaus und fahren wenige Stunden später wieder nach Hause. Sind Mutter und Kind für einige Tage im Krankenhaus untergebracht, muss geregelt werden, wo der Vater bleibt. Besteht die Möglichkeit, dass dieser im Zimmer übernachten kann? Fährt er zum Schlafen lieber nach Hause? Wann sind die Besuchszeiten, wenn der Mann sofort wieder arbeiten geht?
Kommen Mutter und Kind erst später aus der Klinik, muss alles vorbereitet sein. Der Kühlschrank sollte gefüllt sein, denn in den ersten Tagen wird es nur darum gehen, in jeder freien Minute etwas Schlaf zu bekommen und das Baby zu wickeln und zu füttern. Sollte die Mutter mit einem Kaiserschnitt entbunden haben, liegt der größte Teil der Arbeit in den Händen des Mannes. Das Aufstehen fällt der Mutter dann schwer und sollte so wenig wie möglich erfolgen, damit sich die Naht schließen kann. In dieser Situation ist es hilfreich, wenn der Vater kurzfristig Urlaub nehmen kann. Das muss mit dem Arbeitgeber bereits im Vorfeld abgesprochen werden.
(exb)