„Achtung, das Tor zum Bahnsteig wird erst nach Ankunft des Zuges geöffnet“. Ein Schild weist am Bahnhof Wernberg-Köblitz auf die Sicherheitsvorschriften hin. Ein Fahrdienstleiter ist stets vor Ort und betreut die Fahrgäste. Das soll nun anders werden, wenn es nach dem Willen der Bahn geht.
Die Deutsche Bahn will den Bahnhof in Wernberg-Köblitz ausbauen, damit mehrere Züge gleichzeitig ein- und ausfahren können. Allerdings müssten dann Reisende auf der einen Seite des Bahnhofs einsteigen und könnten nur auf der anderen Seite aussteigen. Das würde den Bahnhof für Behinderte nicht mehr benutzbar machen, kritisiert die örtliche SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder. Denn für den Rückweg gibt es derzeit nur einen uralten Steg, der nur über steile Treppen passierbar ist.
Die Bahn schlägt vor, ihn durch einen neuen Steg mit drei Aufzügen zu ersetzen, doch da schlägt die Marktgemeinde Wernberg-Köblitz Alarm. Denn der Markt müsste sich nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz maßgeblich an den Kosten beteiligen. „Das können wir nicht schultern“, so der stellvertretende Bürgermeister Alexander Werner. Er schätzt den Gemeindeanteil an den Baukosten auf 700000 Euro, die Unterhaltskosten auf weitere 40000 Euro jährlich. Und dabei habe der Markt keinerlei Vorteile durch den geplanten Umbau des Bahnhofs. Aus Gemeindesicht gebe es keinen Handlungsbedarf.
(gb)