Di, 27.08.2024 , 11:38 Uhr

Freihung/Gebenbach

Wettbewerbsverzerrung oder alles legitim? Bayernligaspieler in der Kreisklasse

Die einen sprechen von Wettbewerbsverzerrung, die anderen sagen sie haben nichts falsch gemacht. Der Einsatz von Spielern aus dem Bayernligakader in der Kreisklassenreserve der DJK Gebenbach sorgt für Diskussionen.

Beim FC Freihung ist man aktuell auf die SG Ursulapoppenricht/Gebenbach nicht all zu gut zu sprechen. Im Kreisklassenspiel gegen die SG ging der FC Freihung mit 0:7 unter. So eine Klatsche kann mal passieren, was diese spezielle Klatsche aber aus Freihunger Sicht so ärgerlich machte: Alle sieben Tore wurden von Spielern aus dem Gebenbacher Bayernliga Kader erzielt. Kevin Jackson, 3. Vorstand des FC Freihung hat dazu eine klare Meinung: „Das ist Wettbewerbsverzerrung.“ Das sei auch die Meinung im gesamten Verein. Deshalb habe man sich auch dazu entschlossen, sich an den Bayerischen Fußballverband und die Öffentlichkeit zu wenden. Die Regel müsse überarbeitet werden. Dabei gehe es gar nicht darum, in Zukunft zu verbieten, dass Spieler aus der ersten auch in der zweiten Mannschaft spielen dürfen, sondern darum, dass wie in diesem Fall keine vier oder fünf Spielklassen dazwischen sein dürfen. „Das hat mit fairem sportlichen Wettkampf nichts mehr zu tun.“, so Jackson.

Streitpunkt Spielpraxis sammeln

Dass Spieler aus der ersten Mannschaft in der Reserve auflaufen, das ist Usus, das passiert jede Woche auf hunderten bayerischen Amateurfußballplätzen. Im Fall von Upo/Gebenbach sind es aber eben vier Ligen Unterschied zwischen erster Mannschaft und Reserve. Rein faktisch betrachtet haben sie aber trotzdem nichts verbotenes gemacht. Man könne den Unmut von Freihung verstehen, erklärt Erdal Izmire. Der sportliche Leiter der DJK Gebenbach betont aber auch: „Wir haben absolut im Rahmen gehandelt und es ist auch gegen uns üblich, dass Spieler aus höheren Klassen spielen.“ Als Beispiel nannte er hier die Profi Reserven des FC Ingolstadt und vom Jahn aus Regensburg. „Nochmal: Ich verstehe den Ärger der Vereine in der Kreisklasse, aber wir müssen die Möglichkeit nutzen vor allem unseren jungen Spielern Spielpraxis zu geben.“

Das Argument mit der Spielpraxis will Freihung so nicht ganz gelten lassen. Zu punktuell seien die Einsätze, nur in wichtigen Spielen kämen Bayernligaspieler in der Kreisklassenmannschaft zum Einsatz. Keine falsche Beobachtung wenn man auf den Abstiegskampf der vergangenen Saison blickt. Höhepunkt dabei natürlich das Relegationsspiel gegen Wildenreuth, als sechs Bayernligaspieler in der Startelf standen. Gegen einen A-Klassisten. Im konkreten Fall aus dieser Saison gegen Freihung muss man man aber schon auch sehen, dass Ursulapoppenricht drei Spieler eingesetzt hat, die zu diesem Zeitpunkt zusammen 71 Minuten in der laufenden Bayernliga Saison gespielt haben. Alter: 19 und 20 Jahre alt.

Wer würde anders handeln?

Von Verbandsseite wurde uns mitgeteilt, dass man sich mit dem FC Freihung im Dialog befinde, dass die geforderte Regeländerung praktisch aber nur sehr schwer umzusetzen sei. Die Frage nach dem „Wie?“ hätte auch der FC Freihung dem BFV nicht beantworten können. Konkrete Vorschläge habe es keine gegeben. Spätestens in der Winterpause sollen nochmal Gespräche geführt werden.

Neutral betrachtet sind beide Seiten zu verstehen. Und eine ebenso spannende Frage ist: Wer würde in der Position der SG Urusulapoppenricht/Gebenbach anders handeln, solange das Regelbuch es hergibt? Deshalb mag eine Regeländerung theoretisch vielleicht Sinn ergeben, aktuell ist man aber geneigt zu sagen: Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.

(ac)

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