Rita Hösl aus Oberviechtach im Landkreis Schwandorf schneidet akribisch ihre Hecke – und das im März. Es geht nicht um die Optik oder um die Pflanze selbst. Der Deutsche Wetterdienst schreibt ihr vor, dass die Hecke eine bestimmte Höhe nicht überschreiten darf. Erklärung: Rita Hösl ist offizielle Wetterbeobachterin. Die Daten und Messwerte der Geräte müssen frei von Einflüssen wie einer Hecke gehalten werden. Seit 1994 Jahren beobachtet, misst und analysiert Rita Hösl das Wetter in Oberviechtach.
Für die Wetterbeobachtung hat der Deutsche Wetterdienst Rita Hösl mit teuren Messgeräten ausgestattet. Temperatur und Niederschlag werden automatisch gemessen und an den DWD weitergeleitet. Aber wenn es schneit, ist Rita Hösl gefragt – dann muss sie messen.
Der Deutsche Wetterdienst braucht ehrenamtliche Wetterbeobachter wie Rita Hösl. Denn die Daten sind wichtig – zum Beispiel, um den Klimawandel in Deutschland zu analysieren, Gutachten bei Unwetterschäden zu erstellen oder wichtige Informationen an Behörden wie der Hochwasserzentrale weiterzugeben. Das Messnetz in Deutschland ist riesig. Allein in unserem Sendegebiet von Tirschenreuth bis Schwandorf wird an 39 Stationen das Wetter erfasst.
(mz)