Selbst auf 673 Meter Höhe am Rotbühl im Landkreis Amberg-Sulzbach können Wintersportfans nur auf Kunstschnee fahren. Es ist viel zu warm für diese Jahreszeit. Noch nie seit Aufzeichnungsbeginn lagen die Höchsttemperaturen an einem Dezember-Tag so hoch wie an Silvester 2022. Der Silvester-Tag steht damit symbolisch für das Jahr 2022 – denn es war in unserer Region außergewöhnlich warm.
Nur in Tirschenreuth lag die Mitteltemperatur unter 10 Grad. Der Rekord von 2018 ist zumindest in Weiden um 0,2 Grad verpasst worden. In Amberg waren beide Jahre gleich warm. Mit Ausnahme von 2021 sind alle Jahre seit 2018 unter den Top-5 der wärmsten Jahre in Amberg.
Konkret bedeutet das: weniger Frosttage und vor allem mehr heiße Tage. 27 Mal stieg das Thermometer in Amberg tagsüber über die 30-Grad-Marke. Nur die Jahre 2018 mit 34 sowie 2003 und 2015 mit je 31 Hitzetagen liegen hier noch vor dem vergangenem Wetterjahr. Bei den Dauerfrosttagen haben Tirschenreuth und Weiden immerhin 14 geschafft, Amberg zehn.
Niederschlag bei uns fast ausgeglichen
Wenig Kälte heißt wenig Schnee. In Tirschenreuth war es immerhin an 33 Tagen weiß. In Amberg lag an 18 Tagen Schnee. Nur zum Vergleich: Im Schnitt waren es in Amberg von 1961 bis 1990 fast 63 Tage mit Schneedecke – das ist mehr als drei Mal so viel wie 2022.
Beim Niederschlag insgesamt fielen in unserer Region deutlich mehr als andernorts in Deutschland. In Weiden wurde das Niederschlagssoll sogar übertroffen, aber auch alle anderen Messstationen lagen bei über 90 Prozent des Niederschlagsolls.
Doch beim Wetter geht es ja meistens nicht um Rückblicke, sondern um Prognosen. Was also bringt das Jahr 2023? Erst einmal kein Winterwetter. Für die Skilangläufer bleibt also erst einmal nur der Kunstschnee.
(mz)