Mo, 17.01.2022 , 09:56 Uhr

Kümmersbruck

Widerstand gegen die Westumfahrung Kümmersbruck

In Kümmersbruck beginnt in diesem Jahr der Bau der Westumfahrung. Dagegen regt sich nach wie vor Widerstand. Kritiker bemängeln unter anderem den nicht mehr zeitgemäßen Verlauf durch ein Landschaftsschutzgebiet.

Für Umweltschützerinnen wie Maria Breitkopf ist das ein Bild des Grauens: Wälder in der Gemeinde Kümmersbruck werden gerodet – für die Westumfahrung, die seit 25 Jahren geplant, den Verkehr in der Vilstalstraße entlasten und nun 2022 mit dem ersten Bauvorhaben umgesetzt werden soll. Es ist ein Mammutprojekt: Sieben Jahre Bauzeit, 40 Millionen Euro, acht Brücken und fast sechs Kilometer Straße, die gebaut werden müssen. Ein Kritikpunkt: Die Störung der Natur.

Stefan Noll, Baudirektor des Staatlichen Bauamts im Landkreis Amberg, verweist unter anderem auf die Ausgleichsflächen von 16 Hektar, die als Kompensation für die Westumfahrung dienen. Doch dem gegenüber stünden 50 Hektar Flächenfraß für den Bau der Straße – so Maria Breitkopf. Für sie stünden Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis. Zumal sich die Verkehrsbelastung nur auf die Stadt Amberg verlagern würde.

Die Stadt Amberg muss im Bereich Siemens auf die Westumfahrung reagieren. Pläne und Ideen gäbe es bereits, doch das Baureferat in Amberg wollte sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vor der Kamera äußern. Die Entlastung in Kümmersbruck sei aber unumstritten, so Stefan Noll.

Selten gebe es eine derart effektive Straßenbaumaßnahme, so Noll. Maria Breitkopf verweist aber auf Alternativvorschläge wie eine optimierte Ampelschaltung in der Vilstalstraße. Bürgermeister Roland Strehl kann den Widerstand gegen die Westumfrage verstehen. Die Finanzierung des Bauvorhabens trägt der Freistaat Bayern, nicht die Gemeinde Kümmrsbruck. Bürgermeister Roland Strehl begrüßt die Maßnahme.

Die Gegner der Westumfahrung planen nun eine Petition. Rein rechtlich ist das Bauvorhaben allerdings unanfechtbar. Und so werden weitere Bäume gefällt.

(mz)

Kümmersbruck Maria Breitkopf Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Rodungsarbeiten Roland Strehl Staatliches Bauamt Stefan Noll Vilstalstraße Westumfahrung

Das könnte Dich auch interessieren

06.09.2024 Wetterballons sind nach wie vor unverzichtbar Und zack da fliegt er los, der Wetterballon des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr in Kümmersbruck. Bis auf 38 Kilometer Höhe wird er kommen, dort zerplatzen und die Sonde langsam heruntersegeln – je nach Wind teilweise in Italien oder gar Ungarn. Zwei Mal am Tag steigen die Ballons auf – und messen alle möglichen Wetterdaten. Die Ballons 22.07.2024 Einweihung Solarparks Kümmersbruck Zwei neue Solarparks in Kümmersbruck eingeweiht. Bürgermeister Roland Strehl und Greenovative, ein Photovoltaik-Unternehmen aus Nürnberg haben diese feierlich eröffnet. Sie sollen jährlich rund sechs Millionen kWh an Strom mit einer Gesamtspitzenleistung von 5,4 Mega Watt produzieren. Die Parks versorgen nach Unternehmensangaben 1.700 Vier-Personen-Haushalten. Der Baubeginn war im September 2023 und beide wurden im April diesen 10.06.2024 Übung der zweiten Kompanie des Logistikbataillons 472 in Kastl-Lauterhofen Freie Übung der zweiten Kompanie des Logistikbataillons 472 aus Kümmersbruck. Im Raum Kastl-Lauterhofen wurde unter dem Übungsnamen „Starker Logistiker“ fünf Tage lang im Dreischichtbetrieb geübt. Dazu gehörten Sicherungsaufgaben wie Alarmposten, Fuß- oder Fahrzeugstreife. Der Zweck der Übung war es, taktische Grundsätze wiederzubeleben, um das eigene Land sowie die Verbündeten zu verteidigen. (Kamera: Hans Bernreuther) 21.02.2024 Bauern wollen weiter demonstrieren – sind aber uneins Eigentlich wollte Helmut Graf aus Lengenfeld im Landkreis Amberg-Sulzbach nie Hühner haben. Doch jetzt betreibt er mehrere mobile Hühnerställe. Sein Geld verdient Helmut Graf nämlich inzwischen vor allem in der Direktvermarktung. Mit einer Milchtankstelle ging es los, dann wollten Kunden immer mehr haben – eben auch Eier aus der Region. Von der Politik fühlt er