Für Umweltschützerinnen wie Maria Breitkopf ist das ein Bild des Grauens: Wälder in der Gemeinde Kümmersbruck werden gerodet – für die Westumfahrung, die seit 25 Jahren geplant, den Verkehr in der Vilstalstraße entlasten und nun 2022 mit dem ersten Bauvorhaben umgesetzt werden soll. Es ist ein Mammutprojekt: Sieben Jahre Bauzeit, 40 Millionen Euro, acht Brücken und fast sechs Kilometer Straße, die gebaut werden müssen. Ein Kritikpunkt: Die Störung der Natur.
Stefan Noll, Baudirektor des Staatlichen Bauamts im Landkreis Amberg, verweist unter anderem auf die Ausgleichsflächen von 16 Hektar, die als Kompensation für die Westumfahrung dienen. Doch dem gegenüber stünden 50 Hektar Flächenfraß für den Bau der Straße – so Maria Breitkopf. Für sie stünden Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis. Zumal sich die Verkehrsbelastung nur auf die Stadt Amberg verlagern würde.
Die Stadt Amberg muss im Bereich Siemens auf die Westumfahrung reagieren. Pläne und Ideen gäbe es bereits, doch das Baureferat in Amberg wollte sich zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht vor der Kamera äußern. Die Entlastung in Kümmersbruck sei aber unumstritten, so Stefan Noll.
Selten gebe es eine derart effektive Straßenbaumaßnahme, so Noll. Maria Breitkopf verweist aber auf Alternativvorschläge wie eine optimierte Ampelschaltung in der Vilstalstraße. Bürgermeister Roland Strehl kann den Widerstand gegen die Westumfrage verstehen. Die Finanzierung des Bauvorhabens trägt der Freistaat Bayern, nicht die Gemeinde Kümmrsbruck. Bürgermeister Roland Strehl begrüßt die Maßnahme.
Die Gegner der Westumfahrung planen nun eine Petition. Rein rechtlich ist das Bauvorhaben allerdings unanfechtbar. Und so werden weitere Bäume gefällt.
(mz)