Für das Publikum ist es eine willkommene Abwechslung, wenn regelmäßig verschiedene Theater verschiedene Inszenierungen anbieten. Doch die 2,5 Stunden Vorstellung am Abend bedeuten meist einen wesentlich längeren Aufbau der Technik und Kulisse. Wir haben uns das mal am Beispiel des Theater Hof angeschaut.
Bereits zwei Tage vor der Vorstellung kommen die Bühnentechniker, Beleuchterinnen und die Regieassistentin aus Hof nach Amberg, um die wohl bekannteste Operette, „Die Fledermaus“, aufzubauen. In den LKWs: jede menge Bühnenelemente. Doch bevor die Aufgebaut werden, muss noch ein Ballettboden verlegt werden, denn auch Tänzer sind an der Inszenierung beteiligt. Wie die Kulisse jetzt aufgebaut wird, das weiß Andreas Luge am besten. Er ist einer der Theatermeister aus Hof und trägt die Verantwortung für die technische Umsetzung. Doch die ist gar nicht so einfach, denn die Bühne in Amberg ist um einiges kleiner als in Hof. Das bedeutet viel diskutieren, überlegen und anpassen. Wichtig ist dabei auch Lena Herpich. Die Regieassistentin kennt die Inszenierung am besten und weiß, welche Änderungen aus künstlerischer Sicht möglich sind.
Wenn die Bühnenbilder für die verschiedenen Akte stehen, müssen sie noch ins rechte Licht gerückt werden. Dafür verantwortlich ist Nadine Köhler. Die Beleuchtungsmeisterin stellt mit ihren Kolleginnen und Lena Herpich mehr als 90 verschiedene Lichtstimmungen ein und speichert sie. Dafür wird ein ganzer Tag benötigt. Am dritten Tag geht es dann noch um die letzten Anpassungen, dann kommen schon das Ensemble und die Musiker. Für eine Probe ist jetzt keine Zeit mehr. So werden alle über die Änderungen in Bühnenbild und Inszenierung informiert und dann geht es auch schon auf die Bühne.
Fast drei Tage dauert der Aufbau für eine Vorstellung. Das Publikum bekommt von all dem nichts mit. Und das ist auch gut, denn so ist der Zauber am größten, wenn sich der Vorhang am dritten Abend endlich hebt.
(pg)