In einer halben Stunde im nächsten Krankenhaus sein – zur Entbindung oder bei einem medizinischen Notfall. Im Moment funktioniert das noch, zumindest für die meisten Menschen in der Oberpfalz. Möglicherweise ist das aber bald Vergangenheit. Eine Krankenhausreform steht an und die könnte bedeuten, dass kleine Krankenhäuser bald schließen müssen. Bei einem Fachgespräch im St. Anna Krankenhaus Sulzbach-Rosenberg haben Vertreter von Oberpfälzer Kliniken mit der Politik diskutiert, wie es mit den Krankenhäusern weitergehen soll.
Wir brauchen die Hilfe der Politik – so ließe sich der zweistündige Gedankenaustausch zusammenfassen, zu dem die Bundestagsabgeordnete Susanne Hierl zusammen mit Stephan Pilsinger, dem Gesundheitspolitischen Sprecher der CSU-Bundestagsfraktion geladen hatte. Sollte die Krankenhausreform in den kommenden sieben Jahren wie geplant umgesetzt werden, würde die vor allem kleinere Einrichtungen wie das St. Anna Krankenhaus in Sulzbach-Rosenberg mit seinen 165 Betten treffen.
Viele Abteilungen wie die Geburtshilfe oder die Kardiologie müssten geschlossen werden. Für größere Operationen und selbst für eine Entbindung müssten Patienten dann deutlich weitere Wege in Kauf nehmen. Die Idee hinter der Reform – die Konzentration spezieller medizinscher Leistungen auf größere Kliniken – auch um Kosten zu sparen. In Bayern könnte das das Aus für bis zu zwei Drittel der Kliniken bedeuten.
Wie wichtig gerade kleinere Krankenhäuser sind, hat vor allem das vergangene Jahr gezeigt. Während die Fallzahlen deutschlandweit um 20 Prozent sanken, blieb in Sulzbach-Rosenberg kein Bett leer. Das Krankenhaus verbuchte ein Rekordjahr.
Neben dringend benötigter Finanzhilfen, einer Stärkung der Pflegeberufe und einer Überarbeitung der Fallkostenpauschale brauche es vor allem eine Reform der geplante Krankenhausreform. Das gaben die Vertreter der Kliniken und der Kommunalpolitik dann auch dem gesundheitspolitischen Sprecher der CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Pilsinger mit auf den Weg.
(db)