Es ging am Vormittag um die Fälle 2 und 3, die sich in Unterfranken abgespielt hatten. In dem Würzburger Fall vom 5. Oktober 2020 war eine Frau kontaktiert worden, und zwar von einem angeblichen Polizeibeamten. Da die Frau allerdings den wahren Hintergrund des Anrufs durchschaut hatte, verständigte sie die Polizei. Diese observierte daraufhin die zuständige Bank. Den Beamten sei der Angeklagte von einem anderen Fall her schon bekannt gewesen, sagten sie vor Gericht. Gefasst wurde er damals allerdings nicht. Die Frau sollte das Geld zuhause einem ahnungslosen Pizzalieferanten übergeben. Der Lieferant wurde von der Polizei festgenommen und zeigte sich überrascht. Zur Bande gehörte er nicht.
Fall Nummer 3 spielte sich drei Tage später ab. Einem damals 60-jährigen Mann wurde erzählt, dass es einen Raubüberfall in der Nachbarschaft gegeben habe. Die Täter seien gefasst worden, es sei aber ein Zettel mit dem Namen des Mannes gefunden worden. Die angeblichen Polizeibeamten erzählten dem Mann, dass sein Geld auf der Bank nicht mehr sicher sei. Ein korrupter Bankangestellte wolle sein Geld nach Rumänien überweisen. Der 60-Jährige fiel auf die Masche herein und hob 21.000 Euro ab.
Am Vormittag wurde auch der von der Polizei abgefangene Brief der Mutter des Angeklagten an ihn verlesen. Darin äußerte die Frau, dass sie es sich nicht habe vorstellen können, dass ihr Sohn so etwas Kriminelles getan habe. „Du hast uns zum Fußabtreter gemacht“, schrieb sie wörtlich.
Für den Prozess sind noch weitere 8 Verhandlungstage angesetzt.
(tb)