
Bärnau: Wandergesellen erbauen mittelalterliche Reisestation
Kaiser Karl IV war öfter auf der Goldenen Straße von Nürnberg nach Prag unterwegs. So kam er auch nach Bärnau – und hatte hier die Stadtrechte mit im Gepäck. Halt gemacht hat er bei einer Reisestation. Solch eine soll nun in Bärnau wieder auferstehen. Und genau diese mittelalterliche Baustelle war nun wieder Ziel einer Reise – und zwar die von Wandergesellen, die gerade im Geschichtspark Bärnau-Tachov ordentlich mit Hand anlegen.
Denn moderne Gerätschaften und Maschinen sucht man auf dieser Baustelle vergeblich. Denn es sollen nur solche Materialien und Techniken verwendet werden, wie sie auch im 14. Jahrhundert Anwendung fanden. 2018 begannen die Arbeiten an dieser archaeologischen Rekonstruktion einer Reisestation. Die Mauer, die diese umfasst, soll am Ende rund 35 auf 45 Meter sein. Darin enstehen mehrere Bauwerke: Darunter zwei Fachwerkgebäude und eine kleine Kapelle.
Ziel ist es, die Entstehung von mittelalterlichen Großbauten nachvollziehbar zu machen. Und das so nah am mittelalterlichen Vorbild wie möglich. Das bedeutet: Viel Handarbeit und Muskelschweiß. Die Bauzeit wird auf rund 18 bis 20 Jahre geschätzt.
(nh)