
Deutschland: Zwischenbilanz zum Teil-Lockdown - Appelle statt Beschlüsse
Zwei Wochen „Lockdown light“ sind verstrichen, es ist Halbzeit. Deshalb haben gestern Bund und Länder über die bisherigen Auswirkungen und das weitere Vorgehen beraten. Der Bund wollte schärfere Kontaktbeschränkungen auf den Weg bringen. Nach mehr als fünf Stunden Diskussion hat es dann aber doch nur Appelle gegeben.
Die gestrige Videokonferenz der Bundeskanzlerin mit den Länderchefs hat bis in den frühren Abend gedauert. Eigentlich wollte Angela Merkel strengere Kontaktbeschränkungen vorschreiben, doch schon vor der Videoschalte hat es starken Gegenwind aus den Ländern gegeben. Schlussendlich wurde folgender Punkt beschlossen:
Risikopatienten sollen ab Dezember einmalig 15 FFP2-Masken gegen eine geringe Eigenbeteiligung bekommen.
Die restlichen Vorschläge des Bundes wurden als Appell an die Bevölkerung formuliert:
- Menschen mit Atemwegserkrankungen sollen sich telefonisch krankschreiben lassen und die weitere Behandlung mit dem Arzt besprechen.
- Private Treffen sollen auf einen festen weiteren Haushalt beschränkt werden.
- Auf private Feiern soll verzichtet werden.
- Ebenso wie auf Freizeitaktivitäten, nicht notwendige Aufenthalte in geschlossenen Räumen, Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, private Reisen und touristische Tagestouren verzichtet werden soll.
- Menschen, die der Risikogruppe angehören, sollen nur dann besucht werden, wenn die gesamte Familie keine Krankheitssymptome hat.
Weitere Entscheidungen zum Teil-Lockdown wurden auf kommende Woche vertagt.
(vl)