Geplanter Supermarkt in Bruck löst Diskussionen aus

An der Staatsstraße 2150 zwischen Mögendorf und Hoffeld bei Bruck soll er entstehen: Der neue Rewe-Markt – mit Getränkemarkt, Metzger, Bäcker und E-Ladestationen. Ein Projekt, mit dem sich nicht jeder anfreunden kann.

Ein Blick zurück
In der Marktratssitzung vom 30. September hatte die CDP-Projektentwicklungsgesellschaft den Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans „Sondergebiet großflächiger Einzelhandel“ gestellt. Mit 8:6 fiel das Votum am Ende positiv für das Projekt Supermarkt aus. Dagegen waren die Räte der SPD, der Freien Wähler und die der Grünen.

Informationsveranstaltung im Brucker Freizeitzentrum
Vor allem die Grünen versuchen jetzt das Ruder nochmal rumzureißen. Deshalb hat der Ortsverband am gestrigen Mittwochabend eine Informationsveranstaltung mit offenem Bürgerdialog einberufen – und zwar im Wirtshaus des Freizeitzentrums in Bruck, das ab 19 Uhr auch tatsächlich randvoll war. Gleich zu Beginn stellte Rudi Sommer von den Grünen zunächst klar, weshalb ein weiterer Supermarkt nicht nötig sei:

Für uns als Grüne speziell ist wichtig, dass wir der Flächenversiegelung entgegenwirken. Und wir haben in Bruck bereits zwei Supermärkte, die für die lebensnotwendigen Dinge ausreichendes Angebot haben. Nach unserer Meinung braucht man keinen dritten Supermarkt.

Rudi Sommer, Bündnis 90/Die Grünen, Marktgemeinderatsmitglied

Lage nicht optimal
Ein weiterer Supermarkt würde darüber hinaus der innerörtlichen Entwicklung schaden. Zudem befürchte Rudi Sommer ein Verkehrschaos an diesem Standort. Manfred Pfauntsch, Fraktionssprecher der Brucker Grünen, fügte außerdem hinzu, dass vor vielen Jahren im Gemeinderat beschlossen wurde, keine Gewerbemärkte mehr zu planen.

Bürger äußern Bedenken
Darunter Cornelia Horner. Sie führt seit 17 Jahren einen Getränkemarkt in Bruck und ein neuer Rewe-Markt inklusive Getränkemarkt würde sie – Zitat: „kaputt machen“.
Um das Projekt zu stoppen, wurde nun auch eine Unterschriftenaktion gestartet – und zwar von Tobias Janka aus Mögendorf. Stand jetzt seien bereits 600 Unterschriften gesammelt worden.

CSU anderer Meinung
Mit so viel Gegenwind hatten die ersten beiden Bürgermeister von Bruck jedenfalls nicht gerechnet. Ihrer Meinung nach wäre ein Rewe-Markt eine Bereicherung.

Einkaufsmöglichkeiten werden geschaffen, man braucht keine weiten Wege mehr, wenn man zu so einem Markt will. Es werden Arbeitsplätze entstehen. Und das Projekt wurde uns vorgestellt als CO2-neutral. Rewe ist ja bekannt als Konzern, der viel für den Umweltschutz macht. Zum Beispiel werden die ganzen Oberflächengewässer gesammelt, die anfallen. Da geht gar nichts in die Kanalisation. Also ich muss sagen: Die Vorteile überwiegen.

Robert Feuerer, CSU, 2. Bürgermeister Bruck

Dennoch: Die Reaktionen aus der Bevölkerung würden natürlich ernst genommen werden.

Es ist jetzt so, dass nun die Planer ran müssen. Ich hab mit den Investoren natürlich auch schon gesprochen und ihnen gesagt: Man sollte das Ganze jetzt ein bisschen ruhen lassen und abwarten. Es ist ja jetzt auch die Unterschriftenaktion gestartet worden. Die Liste habe ich allerdings noch nicht. Und man kriegt es ja auch durch die Presse mit, dass der Aufschrei groß ist. Der Investor hat mir Stand jetzt aber noch keine Absage erteilt. Es ruht jetzt also und wir schauen uns das Ganze nochmal an und dann sehen wir, wie es weitergeht.

Heike Faltermeier, CSU, 1. Bürgermeisterin Bruck

Ein Bürgerbegehren möchte Heike Faltermeier jedenfalls vermeiden. Und was die Unterschriftenliste anbelangt: Diese soll, so Rudi Sommer, in der kommenden Woche an die Gemeinde übergeben werden.

(cg)

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