
Amberg
Gesundheitstipp: Anzeichen und Behandlungsmöglichkeiten bei Bluthochdruck
Etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland haben einen zu hohen Blutdruck. Dieser kann zu schweren Organschäden führen. Wie erkennt man Bluthochdruck und wie kann er gesenkt werden?
Damit das Blut jedes Organ unseres Körpers erreichen kann, muss es mit einem bestimmten Druck aus dem Herzen gepumpt werden. Denn ohne den richtigen Druck kann das Blut nicht fließen und die Organe mit Sauerstoff versorgen. Bei Bluthochdruck ist dieser Druck dauerhaft zu hoch – das Blut kann nicht mehr problemlos fließen und die Blutdruckbelastung für das Herz steigt an. Ein Herzinfarkt oder Nierenschäden können dann im schlimmsten Fall die Folge sein. In Deutschland haben etwa 20 Millionen Menschen einen zu hohen Blutdruck.
Ab wann ist der Blutdruck zu hoch?
Von arterieller Hypertonie, also Bluthochdruck, wird gesprochen, wenn der gemessene Blutdruck den Normalwert überschreitet, erklärt Prof. Dr. Christoph M. Birner, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin I in Amberg. Beim Arzt beginnt der Grenzwert bei 140 zu 90 mm/hg. Zuhause ist der Grenzwert niedriger, da man dort ein bisschen entspannter sei. Deshalb beginnt der Grenzwert dort schon bei 135 zu 85 mm/hg.
Werden die Grenzwerte bei mehrmaligem Messen überschritten, werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Unter anderem ermittelt der Arzt bei einem Anamnese-Gespräch, ob Begleiterkrankungen vorliegen. Aber auch ein EKG und eine Ultraschalluntersuchung des Herzens helfen bei der Diagnose. Wird dann ein Bluthochdruck festgestellt, seien zwei Dinge bei der Behandlung besonders wichtig.
Das sind zum einen Lebensstilveränderungen und zum anderen die medikamentöse Therapie. Lebensstilveränderung muss jeder machen. Medikamentöse Therapie die meisten. Und bei den Lebensstilveränderungen sind gewisse Dinge extrem wichtig. Unser heutiger Lebensstil prädestiniert letztendlich für einen hohen Blutdruck. Das heißt, wir ernähren uns schlecht, wir bewegen uns zu wenig. Viele Leute rauchen, viele Leute trinken Alkohol, das sind wesentliche Risikofaktoren für einen hohen Blutdruck und das muss man bekämpfen.
Prof. Dr. Christoph M. Birner
Bluthochdruck als „Silent Killer“
Eine salzarme Ernährung mit viel Gemüse werde deshalb empfohlen. Neben einer Ernährungsumstellung helfe auch Ausdauersport dabei, den Blutdruck zuverlässig zu senken. Die größte Gefahr von Bluthochdruck sei aber, dass dieser meist unbemerkt bleibe. Deshalb wird der Bluthochdruck auch „Silent Killer“, also stille Killer genannt. Wenn Betroffene merken, dass ihr Blutdruck zu hoch ist, sei es meist schon viel zu spät und katastrophale Komplikationen und Folgeerkrankungen, wie beispielsweise Schlaganfall, Hirnblutung, Herzinfarkt oder Herzpumpschwäche sind bereits eingetreten, so Prof. Dr. Birner.
Deshalb rät Prof. Dr. Birner zu einer sogenannten „Messwoche“. Dabei wird der Blutdruck einmal im Monat eine Woche lang morgens und abends gemessen. Damit könne ein erhöhter Blutdruck rechtzeitig festgestellt werden und der Betroffene könne frühzeitig mit einer entsprechenden Therapie beginnen.
Wer kein Blutdruckmessgerät zuhause hat, der kann sich seine Werte auch regelmäßig beim Hausarzt oder in der Apotheke bestimmen lassen, so Prof. Dr. Birner.
(lw)