Im Todesfall: Trauerkarten richtig gestalten

Die weltweit grassierende Coronavirus-Pandemie konfrontierte viele Familien mit dem Tod. Insgesamt starben im Jahr 2020 in der Bundesrepublik 982.489 Menschen. Das waren drei Prozent mehr als 2018 und fünf Prozent mehr als 2019. Mit dem Ableben eines Menschen startet der Trauerprozess seiner Angehörigen. Ein notwendiger Teil der Bestattung sind stilvolle Trauerkarten. Doch wie werden diese richtig gestaltet?

Welche Trauerkarte ist die Passende?
Wer sich zum ersten Mal mit Trauer-Papeterie auseinandersetzt, der wird verschiedenste Modelle entdecken. So gibt es:

  • Einladungskarten zur Beerdigung
  • Kondolenzkarten
  • Sterbebilder
  • Dankeskarten zur Beerdigung

Welches Produkt das Richtige ist, hängt vom Versandzweck ab. In der Kondolenzkarte wird den Angehörigen das Beileid ausgedrückt. Sterbebilder werden als Erinnerung an den Verstorbenen verteilt. Sie sind vor allem in katholischen Gottesdiensten eine Tradition. Dankeskarten zur Beerdigung versenden die nächsten Verwandten des Verstorbenen, um sich für Beileidswünsche, Geschenke und Spenden zu bedanken.

Ist das passende Grundmodell gefunden, geht es an die Designauswahl. Es gibt unterschiedliche Herangehensweisen. Entweder wird die Karte auf den Geschmack oder Charakter des Verblichenen ausgerichtet oder auf den eigenen Stil. Vielleicht hatte der Tote zu Lebzeiten eine Vorliebe für Waldspaziergänge? Dann könnte ein schönes Naturbild die Karten zieren. Sogar ein Foto der geliebten Parkbank kann auf der Papeterie abgelichtet werden.

Das Sales-Team von meine-kartenmanufaktur.de gewährt Einblick in seine Trauerkartenverkäufe. Immer mehr Kunden der Online-Druckerei setzen auf individuelle Fotos für die Beerdigungskarten. Das langjährige Haustier wird genauso abgelichtet wie der Opa im Kreis seiner Enkel oder der wahrgewordene Autotraum. Auch Bilder aus dem Berufsleben werden genommen, gerade dann, wenn sich der Verblichene stark mit seiner Arbeit identifiziert hat. Auf diese Weise wird der Verstorbene mit seinen schönsten Facetten noch einmal geehrt. Diese Trauerkarten sind gleichzeitig eine schöne letzte Erinnerung an den Toten.

Am einfachsten wird die Organisation der Beerdigung, wenn der Verstorbene bereits rechtzeitig alles selbst geplant hatte. Idealerweise hat er die Karten und alle anderen Details der Trauerfeier schon vor seinem Ableben festgelegt. Damit fällt eine große Last von den Schultern der Angehörigen ab. Sie können sicher sein, dass alles im Sinne des Verstorbenen geregelt wird.

Motive und Symbolik auf Trauerkarten
Neben Bildern wird auf Beerdigungspapeterie auch häufig mit Symbolen gespielt. Christliche Menschen drucken gerne Kreuze, Engel oder Tauben auf. Zu den weltlichen Symbolen, die oft bei einem Trauerfall gewählt werden, zählen Herzen, Sterne und Regenbögen. Welche Motive genommen, werden hängt von der Gesamtkomposition der Karte ab. Wird etwa ein Spruch abgedruckt, in dem Sterne vorkommen, passt das entsprechende Symbol hervorragend. War der Verstorbene für eine bestimmte Farb-, Muster- oder Motiv-Vorliebe bekannt, kann diese ebenfalls in die Gestaltung einfließen.

Wenn Rosarot die offensichtliche Lieblingsfarbe der Großmutter war, dann dürfen auch auf der Trauerpapeterie rosafarbene Akzente auftauchen. Je mehr die Persönlichkeit des Verstorbenen einfließt, desto gerührter werden die Trauergäste beim Empfang der Karten sein. Die perfekte Wirkung wurde erzielt, wenn mit dem Anblick der Papeterie eine Fantasiereise beginnt. Erinnerungen an den Verblichenen werden angestoßen und noch einmal in Gedanken durchlebt.

Die richtige Textauswahl
Karten transportieren nicht nur eine symbolische Botschaft. Entscheidend ist vor allem der Inhalt. Einladungen zur Beerdigung müssen mindestens folgende Fakten aufführen:

  • Wer wird beerdigt?
  • Wann und wo findet die Trauerfeier statt?
  • Wer ist eingeladen?

Zudem dürfen auch noch Hinweise wie zum Beispiel auf den anschließenden Leichenschmaus und Geschenkwünsche gegeben werden.

Bei Kondolenzkarten wird das Beileid ausgesprochen werden. Auch hier sollte der Name oder Spitzname des Verstorbenen erwähnt werden. Gut macht sich auch eine persönliche Anekdote, die an den Toten erinnert. Die Namen der Absender dürfen nicht vergessen werden, ansonsten kann der Empfänger die Post nicht zuordnen.

Sterbebilder enthalten auf jeden Fall die nachfolgenden Informationen:

  • Vor-, Nachname und ggf. Geburtsname
  • Geburts- und Sterbedatum

Dazu können noch Geburts- und Sterbeort sowie bedeutende Lebensereignisse und herausstechende Charaktereigenschaften aufgedruckt werden.

In den Dankeskarten zeigen sich die Angehörigen für die Teilnahme an der Trauerfeier, Grabgeschenke, Spenden und Beileidsbekundungen erkenntlich. Wichtig ist auch hier, noch einmal den Namen des Verstorbenen und der Absender einfließen zu lassen. Gerade wenn Empfänger zu mehreren Beerdigungen geladen waren, könnte es sonst zu Verwechslungen kommen.

Neben den reinen Informationen werden gerne auch tiefsinnige Sprüche abgebildet. Diese stehen bei Postkarten meist auf der Vorderseite. Bei Klappkarten bietet sowohl die Vorder- als auch die linke Innenseite Platz dafür.

Galt der Verstorbene als sehr religiös, eignet sich ein Zitat aus einer Heiligen Schrift. Gute Beispiele hierfür finden sich auf kartenparadies-sprueche.de. Unter anderem stehen dort folgende Verse:

  • “Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen; und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz: Denn das was war, ist vergangen.” Offenbarung 21, 4
  • “Zum Paradies mögen Engel dich geleiten, die heiligen Märtyrer dich begrüßen und dich führen in die Heilige Stadt Jerusalem. Die Chöre der Engel mögen dich empfangen, und mit Christus, der für dich gestorben, soll ewiges Leben Dich erfreuen.” Hymnus
  • “Die Liebe höret nimmer auf.” 1. Korinther 13,8

Auch weltliche Sprüche dürfen auf den Trauerkarten stehen. Falls der Verstorbene ein Lieblingslied oder einen Lieblingsroman hatte, finden sich dort vielleicht passende Passagen. Sicherlich würde sich der Tote freuen, wenn er im Zusammenhang mit Dingen gebracht wird, die ihm wichtig waren.

Fällt den Angehörigen kein besonderes Lieblingsstück ein oder ist der Abschiedsschmerz lähmend, dann kann auch aus diesen Zeilen intuitiv ausgewählt werden:

  • “Sprich nicht voller Kummer von meinem Weggehen, sondern schließe deine Augen, und du wirst mich unter euch sehen, jetzt und immer.” Khalil Gibran
  • “Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat, das ist eine köstliche, wunderbare Sache.” Hermann Hesse
  • “Man sieht die Sonne untergehen und erschrickt doch, wenn es plötzlich dunkel ist.” Franz Kafka

Unterstützung für Trauernde
Je näher der Tote stand, je plötzlicher er aus dem Leben gerissen wurde, desto größer kann der Schmerz für die Angehörigen sein. Manchen ist es in ihrer Trauer nicht möglich, die schier endlosen Entscheidungen für die Beisetzung zu treffen. Die Karten sind zwar ein wichtiges Element, aber die Gestaltung kann abgegeben werden.

Viele Bestatter bieten den Service an und liefern direkt eine gute sortierte Auswahl an Vorlagen für Trauerkarten. Sie übernehmen die Gestaltung und den Versand. Falls die Hinterbliebenen gerne einen ganz persönlichen Bezug auf der Papeterie hätten, kann die Aufgabe auch an Freunde oder andere Verwandte abgegeben werden. Einigen Menschen helfen kreativen Arbeiten bei ihrem Trauerprozess, sie übernehmen bestimmt gerne die Kartengestaltung.

Wenn die engsten Angehörigen die Trauerpapeterie abgeben, sollten sie die Drucksachen dennoch final abnehmen, bevor die Bestellung abgesendet wird. Schließlich stehen ihre Namen auf den Karten.

Wer das Gefühl hat, mit dem Schmerz nicht zurechtzukommen, der darf sich jederzeit gerne an die Telefonseelsorge wenden. Die kostenlosen Rufnummern lauten: 0800/111 0 111 und 0800/111 0 222. Die geschulten Mitarbeiter stehen täglich und rund um die Uhr für Gespräche zur Verfügung.

(Bildquelle: Pixabay)

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