
Burkhardsreuth
Inflation und Energiepreise lassen Armutsgefahr steigen
Inflation und hohe Energiepreise verschärfen die Armut. In der Oberpfalz leben immer mehr Menschen unter der Armutsgrenze. Eine Betroffene erzählt ihre Geschichte.
Es ist kein neuer Trend in Deutschland: Die Armutsquote steigt. Lag sie vor 15 Jahren noch bei 14 Prozent, ist sie jetzt schon auf fast 17 Prozent gestiegen. Und der Anstieg dieser Zahl dürfte sich jetzt beschleunigen – damit rechnen Sozialverbände wie die Caritas. Kein Wunder – Lebensmittelpreise, Mieten, Energiekosten, die Inflation ist in allen Bereichen spürbar.
Es sind alarmierende Zahlen: 1,6 Millionen Menschen in Bayern leben unter der Armutsrisikoschwelle. Heißt: Sie haben weniger als 1.126 Euro zur Verfügung. Die Armut steigt. Mehr als 50 Jahre lang hat es keine so hohen Inflationsraten wie heuer gegeben. Die Energiekosten steigen rasant. Entsprechend mehr Menschen suchen Hilfe bei Sozialverbänden wie der Caritas.
Unter den betroffenen Menschen sind viele Alleinerziehende. Oder Rentner, insbesondere Frauen. Sie beziehen im Schnitt 50 Prozent weniger Rente als Männer. Aber jeden kann es treffen.
Ohne Auto auf dem Dorf
Christine Neukam ist krankheitsbedingt erwerbsunfähig. Mit 51 Jahren. Sie wohnt im sanierungsbedürftigen Haus ihrer verstorbenen Eltern. Doch für Baumaßnahmen fehlen ihr jegliche Mittel. Selbst das Heizen im Winter ist nicht garantiert.
Einkaufen ist für Christine Neukam immer eine Herausforderung. Das liegt nicht nur an den Preisen. Es geht schon los beim Weg dahin. Sie wohnt in Burkhardsreuth, einer kleinen Gemeinde mit weniger als 50 Einwohnern – aber ohne Einkaufsmöglichkeiten. Ein Auto kann sie sich nicht leisten.
Nicht alle haben Verständnis für Menschen, die von Armut betroffen sind. Doch oftmals können Betroffene gar nichts dafür.
Elisabeth Hirn wünscht sich von der Politik, dass an entsprechenden Stellschrauben gedreht und das Leben der Menschen am unteren Einkommensbereich verbessert wird. Ähnliche Forderungen stellt auch Christine Neukam an die Politiker.
Immerhin der goldene Oktober bringt Christine Neukam ein paar Sonnenstrahlen in ihr Leben.
(mz)