Weiden

Klimaaktivistin spricht nach Präventivhaft

Ronja Künkler ist 24 Jahre alt, kommt aus Rothenstadt, studiert und macht Musik. Ein scheinbar normales Leben, wie es viele junge Erwachsene führen. Doch Ronja treibt die Angst um. Die Angst, dass der Klimawandel das Leben ihrer und künftiger Generationen massiv beeinträchtigen wird. Und der Frust, dass die Politiker ihrer Meinung nach dagegen wenig machen. Seit diesem Jahr schließt sie sich daher der Letzten Generation an – einer Klimaaktivistengruppe, die vor allem mit ihren umstrittenen Klebeaktionen Aufmerksamkeit erregt.

Schon mit 12 Jahren, sagt Ronja, habe sie gemerkt, dass was nicht stimmt im Umgang der Menschen mit der Erde. Erst hat sie ihre Eltern auf Anti-Atomkraftdemos begleitet, dann hat sie Fridays for Future unterstützt. Jetzt ist sie für ihre Aktionen der Letzten Generation sogar zwei Wochen in Präventivhaft gekommen. Für sie das geringere Übel.

Ronja kritisiert das harte Vorgehen der Polizei gegen die Aktivisten. Den Vorwurf vieler Kritiker, sie sei eine Klimaterroristin, weist sie von sich. Sie wolle keine Menschen schaden.

Letzte Generation für AfD-Hoch mitverantwortlich?

Ronja sieht durch den Klimawandel die Würde der Menschen vor allem künftiger Generationen gefährdet – und damit auch der Grundrechte. Dass die Letzte Generation mit ihren radikalen Aktionen radikale Gegenbewegungen stärkt und daher zum Beispiel für das Hoch der AfD mitverantwortlich ist, glaubt sie nicht.

Die Präventivhaft rechtfertigt der Staat mit der Gefahr der Klebeaktionen. Zum Beispiel könnten Rettungswege versperrt und Menschen dadurch gefährdet werden.

Der Klimaprotest nimmt derzeit einen Großteil im Leben von Ronja ein. Das Studium rückt in den Hintergrund, die Haft habe sie nicht abgeschreckt, die Kritik auch nicht. Sie will weitermachen.

(mz)

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