Oberpfalz
1000 Jahre Wetterextreme – was in der Oberpfalz schon alles los war
Extremwetter-Ereignisse wie das Hochwasser vergangenes Jahr in Kastl schaffen es immer wieder in die Medien. In den vergangenen 1000 Jahren hat das Wetter in der Oberpfalz einiges geboten, wie ein Blick in Chroniken verwirft.
„Am St. Stephanstag (26.12.1783) entstunde abermal ein solch eindringende Kälte und hierauf so vieler Schnee, dass (…) die Vögl in der Luft erfrohren und herabgefallen sind.“
So steht es in den Amberger Chroniken über den Winter 1783/1784 – ein äußerst kalter und vor allem schneereicher Winter. Ein Vulkanausbruch auf Island verdunkelte die Sonne und löste gigantische Schneefälle aus. Doch das wahre Unglück kam erst zwei Monate später: Schneeschmelze bei einsetzender Milderung, dazu Dauerregen – das waren die Zutaten des größten Hochwassers der Vils in Amberg seit Aufzeichnungsbeginn. Ein vierjähriges Mädchen starb damals in den Fluten der Vils.
Die Stadt Amberg hat schon viele Wetterextreme erlebt: einen Tornado 1866, den extrem milden Winter mit blühenden Bäumen an Weihnachten 1289, den Eiswinter 1708/1709.
Hagelkörner wie Hühnereier
In den Chroniken Weidens sticht ein turbulentes Jahr heraus: Das Jahr 1420 mit Obsternten schon im Frühling, aber Schneefällen und Frost schließlich im Juni.
Durch Hitze und Dürre ist 1536 bis auf sieben Häuser die gesamte Stadt Weiden niedergebrannt. 1632 hagelte es hühnereigroße Hagelkörner in Weiden. Und all das sind nur Auszüge aus den spannenden Chroniken…
(mz)