BayZBE-Erweiterung: Bayerns Trainingszentrum rüstet sich für Katastropheneinsätze

In den vergangenen Monaten erschütterten mehrere Anschläge Deutschland: Ein Auto raste im Dezember in den Weihnachtsmarkt von Magdeburg, ein Mann tötete im Januar zwei Menschen in Aschaffenburg, im Februar fuhr ein weiteres Auto in eine Menschenmenge in München. Solche Vorfälle zeigen, wie wichtig eine gute Vorbereitung der Einsatzkräfte ist.

BayZBE: Trainingszentrum für Extremsituationen

Um für solche Einsatzlagen gewappnet zu sein, gibt es in Windischeschenbach das Bayerische Zentrum für besondere Einsatzlagen (BayZBE). Hier trainieren haupt- und ehrenamtliche Kräfte, um im Ernstfall schnell und effizient handeln zu können – etwa bei einer hohen Zahl an Verletzten. Jetzt wird das Zentrum erweitert: Bayerns Innenminister Joachim Herrmann informierte sich vor Ort über die Bauarbeiten. Der Freistaat Bayern übernimmt 90 Prozent der Kosten, die sich auf rund 60 Millionen Euro belaufen. Auf dem neuen Gelände sollen Einsatzkräfte künftig Szenarien wie Gebäudeeinstürze oder Autobahnunfälle realistisch trainieren können. Bereits errichtet wurde ein Tunnelsystem, weitere Gebäude sowie eine sechsspurige Autobahn folgen in den nächsten Monaten.

Hightech-Training mit VR und Stresstest

Neben realen Übungskulissen setzt das BayZBE auch auf moderne Technik: Mittels VR-Brillen werden Unfallszenen täuschend echt simuliert. Spezielle Audio- und Videotechnik sorgt für eine möglichst realistische Umgebung, um die Einsatzkräfte gezielt unter Stress zu setzen – ein entscheidender Faktor für die Vorbereitung auf den Ernstfall. Seit der Gründung 2016 sind die Anforderungen an das Zentrum stetig gewachsen. Die neue Trainingsfläche soll bis 2030 fertiggestellt werden. Laut den Verantwortlichen liegen sowohl der Kosten- als auch der Zeitplan im vorgesehenen Rahmen.

(kw)