Amberg
Heribert Prantl kritisiert Rüstungsgeilheit
Deutschland und die Welt rüsten auf. Horrende Summen werden für das Militär locker gemacht. Manche sehen das kritisch – wie der Publizist Heribert Prantl, der nun in Amberg referiert hat.
Den Frieden gewinnen – das ist der Titel des aktuellen Buches von Heribert Prantl, in Nittenau im Landkreis Schwandorf geboren, dann Staatsanwalt, von 2011 bis 2019 Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung.
In Amberg referiert Prantl über die globalen Herausforderungen, vor allem in Zeiten der Kriege. Er spricht von einem Staubsauger, der die Sicherheiten der Weltgeschichte aufsaugen würde. Und am Regler säßen Autokraten wie Putin oder Trump. Dass Trump den Krieg in der Ukraine beenden will, mache ihn, so Prantl, nicht zum Friedensstifter.
Prantl macht Hoffnung
Aber: Prantl kritisiert auch die Spirale der Aufrüstung scharf, bezeichnet sie als Rüstungsgeilheit und fürchtet ein Zeitenende statt eine Zeitenwende, wenn die Kriegsrhetorik weiter so anhalten würde. Hass, so Prantl, sei die schlimmste Kraft des Menschen, denn sie sei ansteckend. Deutschland richtet nun nach den Wahlen unter anderem für das Militär ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro ein. Geld, das Prantl lieber anders einsetzen würde – zum Beispiel für Bildung.
Prantl plädiert für eine gemeinsame europäische Armee – und dafür, dass die Menschen Hoffnung in die Zukunft haben. Denn Hoffnung gebe Kraft. Die Zuschauer gehen an diesem Abend jedenfalls überwiegend positiv gestimmt aus dem Musikom.
Geladen zum Vortrag von Heribert Prantl hat übrigens die Katholische Erwachsenen-Bildung, die dieses Jahr 50-jähriges Bestehen in Amberg feiert.
(mz)