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      Auerbach / Sulzbach-Rosenberg

      Bedauern in Auerbach wegen Schließung der Klinik-Akutversorgung

      Im Laufe des Jahres 2026 sollen in Auerbach Änderungen greifen: Die St. Johannes Klinik wird dann keine Akutversorgung mehr anbieten. Die 30 Betten für die Akutversorgung sollen nach Sulzbach-Rosenberg verlagert werden und der Standort in Auerbach wird zur reinen Reha-Klinik. Viele Auerbacher reagieren mit Bedauern auf diese Nachrichten. „Man muss halt dann immer nach Sulzbach-Rosenberg oder Amberg fahren, wenn etwas ist“, zeigt sich eine Auerbacherin gegenüber OTV besorgt. „Mit der Krankenversorgung sollte kein Geld verdient werden. So etwas muss sich ein Staat einfach leisten“, so die Meinung eines weiteren Auerbacher Bürgers.

      Auerbachs Bürgermeister Joachim Neuß zeigte sich ebenfalls nicht glücklich über die Umstrukturierungspläne – eine Überraschung seien sie aber auch nicht. „Das ist keine Entscheidung auf regionaler Ebene gewesen, sondern das ist einfach eine Folge der Bundes-Gesetzgebung.“, so Neuß. „Und es war relativ schnell klar, als die ersten Kriterien der Krankenhausreform bekannt geworden sind, dass es Auerbach treffen wird, wie viele weitere kleinere Krankenhäuser auch.“

      Weiterbestehen nicht möglich

      Auch der Träger des Klinikums, das Kommunalunternehmen „Krankenhäuser im Landkreis Amberg-Sulzbach“, bedauert die Änderung – aber wegen der Vorschriften der Krankenhausreform gehe es nicht anders, erklärt Vorstand Roland Ganzmann. „Für die Aufrechterhaltung der 30 Akutbetten in Auerbach wären zum Beispiel eine Intensivstation mit entsprechender Ausstattung und qualifiziertem Personal am Standort, eine mindestens 10-stündige Endoskopie pro Tag sowie mindestens 6 Fachärzte in zwei getrennten Rund-um-die Uhr-Diensten vorzuhalten.“, erklärt Ganzmann. Das sei schlicht nicht möglich.

      Drei Viertel der Krankenhäuser haben Defizite

      Die Krankenhausreform ist dafür gedacht, flächendeckend die Gesundheitsversorgung zu sichern und die Finanzierung der Krankenhäuser sicherzustellen. Denn viele Krankenhäuser in Deutschland sind seit Jahren in Geldnot: Etwa drei Viertel verzeichnen aktuell Verluste, so Umfragen der Deutschen Krankenhausgesellschaft.
      Die Kliniken Nordoberpfalz AG aus Weiden kämpft schon seit Jahren mit roten Zahlen. Seit vergangenem Jahr ist auch das Amberger Klinikum in Schieflage. Für den Landkreis Amberg-Sulzbach bedeuten die Krankenhaus-Defizite eine „große finanzielle Kraftanstrengung“, so Landrat Richard Reisinger wörtlich. Er kritisiert allerdings, dass die aktuelle Reform zumindest in den kommenden Jahren keine Abhilfe bei den Geldproblemen schaffen wird.

      Mehr interkommunale Zusammenarbeit?

      Die Stadt Amberg würde gerne enger mit den Landkreis-Krankenhäusern zusammenarbeiten – Oberbürgermeister Michael Cerny warf dem Landkreis zuletzt vor, keine Gesprächsbereitschaft zu zeigen. „Wir kooperieren schon in einzelnen Bereichen, weil schwerere Fälle jetzt schon in Amberg behandelt werden.“, entgegnet Landrat Reisinger. „Aber wir gehen trotzdem unseren eigenen Weg, weil wir einfach befürchten, bei einer Fusion könnten die beiden Standorte Auerbach und Sulzbach-Rosenberg unter die Räder kommen.“

      Kein Stellenabbau geplant

      Die positive Nachricht bei alledem: Alle von den rund 800 Arbeitsplätzen in Sulzbach-Rosenberg und Auerbach sollen erhalten bleiben. In Sulzbach-Rosenberg wird dann sogar noch mehr Personal benötigt, erklärt Vorstand Roland Ganzmann. Das Bayerische Gesundheitsministerium habe für die Umstrukturierungspläne bereits grünes Licht signalisiert.

      (az)

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