
Weiden
Neue Integrationslotsin Stefanie Wildenrother vorgestellt
Stefanie Wildenrother ist die neue Integrationslotsin für Weiden. Im Integrationsbüro wird sie nun die Fragen von Menschen mit Migrationshintergrund, aber auch von ehrenamtlichen Helfern beantworten.
Noch nie ist die Bevölkerung Deutschlands so stark gewachsen wie im Jahr 2022 – eine Nettozuwanderung auf einem Rekordhoch. Das ergeben erste Schätzungen des statistischen Bundesamtes. 84,3 Mio. Menschen lebten hier Ende 2022 – so viele wie noch nie. Viel Zuwanderung, das bedeutet auch: Integration ist eine immer wichtigere Aufgabe, um die hier ankommenden Menschen gut in die Gesellschaft aufzunehmen. So auch die Meinung in Weiden – dort ist deshalb nun eine neue Integrationslotsin im Amt.
Bei ihr finden Menschen wie Diana Nehls Unterstützung. Nehls lebt seit rund drei Jahren in Weiherhammer – sie kam der Liebe wegen aus Moldawien nach Deutschland. Sie möchte sich integrieren, in Vereinen aktiv werden und hier eine Ausbildung zur Dolmetscherin machen – doch die Anfangszeit war für sie als Zugewanderte schwierig. All die Bürokratie war für sie sehr schwer zu durchblicken.
Anlaufstelle für Fragen aller Art
Um in solchen Fällen nun mehr zu unterstützen, ist ein Integrationsbüro im alten Rathaus in Weiden geschaffen worden: Integrationslotsen Stefanie Wildenrother und Manfred Weiß von der Diakonie Weiden wollen Hilfestellung geben: Für Migranten, aber auch für Ehrenamtliche im Integrationsbereich. Es soll eine erste Anlaufstelle für alle im Integrationsbereich sein. Stefanie Wildenrother ist seit einigen Monaten im Amt und folgt auf Manfred Weiß, der seit 2019 Integrationslotse der Diakonie Weiden war. Er wird am 1. Februar in Ruhestand gehen.
Für Oberbürgermeister Jens Meyer ist Integration eine zentrale Aufgabe – nicht zuletzt weil Migration im 20. Jahrhundert ein wichtiges Kapitel der Stadtgeschichte war. Rund 12.000 Heimatvertriebene seien damals vor den Toren der Stadt gestanden – 12.000 Zugewanderte auf etwa 24.000 Weidener Einwohner. Diese Menschen waren damals größtenteils Heimatvertriebene, erklärte der Oberbürgermeister. Zusammen mit den ansässigen Weidener Bürgern haben diese Menschen die Stadt aufgebaut und zu der Blüte geführt, in der sie heute stehe.
„Menschen mit Migrationshintergrund brauchen Perspektiven“
Dass Migranten hier Fuß fassen können, dafür ist vor allem die Sprache wichtig. Das weiß auch Iryna Stepenko. Sie flüchtete im März 2022 aus Kiew. Sie sprach bereits gut deutsch und führt nun hier Orientierungskurse für andere ukrainische Frauen. Ihrer Erfahrung nach ist für die hier ankommenden Menschen besonders zentral, dass ihnen eine berufliche Perspektive aufgezeigt wird. Mit einem Ziel vor Augen lernen die Menschen viel motivierter und erfolgreicher die neue Sprache, ist Stepenko überzeugt.
Manfred Weiß unterstützt weiter im Integrationsbüro
Manfred Weiß wird zwar den Staffelstab weitergeben an Stefanie Wildenrother, doch er wird weiterhin unterstützen und seine jahrelange Erfahrung einbringen. Er wünscht sich, dass Integration in Bayern zur kommunalen Pflichtaufgabe wird und in jeder Kommune langfristig ein Integrationslotse eingestellt wird. Bisher sind diese Stellen nur für bestimmte Zeiträume vom Freistaat gefördert und müssen stets neu beantragt werden.
Stefanie Wildenrother will in ihrer Arbeit auch eigene Akzente setzen: So möchte sie sich zum Beispiel dafür einsetzen, dass Informationen zur Integration besser online zu finden sind. Auf jeden Fall aber sollen die Türen des Integrationsbüros jedem offen stehen.
Die Öffnungszeiten des Integrationsbüros:
Integrationsbüro im Alten Rathaus
Oberer Markt 1, Erdgeschoss
Montag: 13 – 16 Uhr
Dienstag: 9 – 12 Uhr und 13 – 16 Uhr
Mittwoch: 13 – 18 Uhr
Donnerstag: 13 – 16 Uhr
Freitag: 9 – 12 Uhr
Termine außerhalb der Öffnungszeiten können telefonisch vereinbart werden.
(az)