Nittenau: Schlachthaus als Investition für mehr Tierwohl?

Ein Schlachthaus als Investition für mehr Tierwohl. Klingt paradox, ist aber das neueste Projekt von Gunther Stangl aus Nittenau.

Gunther Stangl aus Nittenau ist hauptberuflich im Garten- und Landschaftsbau tätig, vielen ist er aber auch als Storchenbeauftragter bekannt. Seit 40 Jahren engagiert er sich beim Bund Naturschutz und hat zudem eine eigene Tierzucht auf die Beine gestellt. Sein neuestes Projekt soll jetzt eine Investition für mehr Tierwohl sein. Dabei handelt es sich – so paradox das jetzt auch klingen mag – um ein Schlachthaus.

Oberpfälzer Heimat: Schlachthaus als Investition für mehr Tierwohl

Stressfreie Schlachtung für Tiere
Wenn Gunther Stangl sein Projekt erklärt, dann ist es aber gar nicht mehr so widersprüchlich wie man anfangs denkt. Tierwohl gehe für ihn nämlich weit über die artgerechte Haltung der Tiere hinaus. Zu Tierwohl gehöre auch eine für die Tiere so stressfreie Schlachtung wie möglich. Dazu würden vor allem auch kurze Wege gehören, denn gerade die Viehtransporter die Hunderte von Kilometern unterwegs sind, seien für die Tiere Folter pur. Deshalb wolle man hier jetzt mit dem eigenen Schlachthaus auf Regionalität setzen.

Nachfrage nach regionalen Produkten steigt

Aus seiner eigenen Erfahrung könne er sagen: Die Nachfrage nach regionalem Fleisch steigt. Gerade die Ereignisse rund um den Tönnies Skandal hätten das nochmal verstärkt. Die Menschen wollen wissen, woher ihr Fleisch kommt, so Stangl. Genau da setzt er jetzt an.

Auch wenn er betont: Die Idee vom eigenen Schlachthaus habe er schon lange vor dem jüngsten Skandal gehabt. Vor drei bis vier Jahren sei die Idee schon entstanden, die konkrete Umsetzung folgte dann vor einem dreiviertel Jahr.

Das Veterinäramt war heute schon zur Abnahme in Nittenau, jetzt fehlt nur noch die Genehmigung zum Schlachtbetrieb der Regierung. Ein Metzger ist bereits angestellt. Im Optimalfall, so Stangl, könne man im September starten.

(ac)

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