Amberg-Sulzbach

Regierungspräsident zu Besuch bei Landrätechef: Der Landkreis sucht weitere Flüchtlingsunterkünfte

Im Dienstzimmer des Landrats tauschten sich Landrat Richard Reisinger und Walter Jonas, Regierungspräsident der Oberpfalz, über aktuelle Themen aus. Schwerpunkt war der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Flüchtlingsströme. Hierzu hat Landrat Richard Reisinger am Landratsamt Amberg-Sulzbach eine Koordinierungsgruppe installiert. Laut Reisinger sollen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sofort in freien Wohnungen im Landkreis untergebracht werden. Wenn dies nicht mehr möglich ist, gingen Notunterkünfte ans Netz, so der Landkreischef.

Derzeit plant der Landkreis Amberg-Sulzbach laut Reisinger mit einem nicht mehr genutzten Trakt der Berufsschule in Sulzbach-Rosenberg sowie der Turnhalle des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Sulzbach-Rosenberg. In Auerbach soll zudem das ehemalige Schwesternwohnheim entsprechend ertüchtigt werden, so Reisinger. Für weitere Objekte laufen zudem aktuell Gespräche.

Landkreis sucht weitere Unterkünfte
Aktuell sucht die Behörde nach Wohnraum für die ankommenden Kriegsflüchtlinge. Dringend benötigt werden abgeschlossene vollmöblierte Wohnmöglichkeiten, in denen die Menschen unterkommen können. Für die Mietkosten kommt der Freistaat Bayern auf. Wer einen Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann sein Angebot – idealerweise mit einem digitalisierten Grundriss der Wohnung – ganz einfach unter der Internetkreisseite www.kreis-as.de/wohnangebote einstellen. Alle Angebote werden erfasst. Mitarbeiter des Sozialamts setzen sich dann zeitnah für eine Wohnungsbesichtigung mit dem Anbieter in Verbindung. Jobst bittet um Verständnis, wenn das wegen der Vielzahl der Mitteilungen etwas dauern kann.

Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine Ende Februar reißt die Welle der Hilfsbereitschaft nicht ab. Beinahe täglich erhalten wir Anfragen von besorgten Landkreisbürgern, die mit Geld oder Sachspenden den Flüchtlingen, die zu uns kommen, helfen möchten. Das ist überwältigend und zeigt, dass unsere Gesellschaft vom sozialen Miteinander und nicht von Hass und Kriegsgedanken geprägt ist.

Richard Reisinger, Landrat Amberg-Sulzbach

Ankereinrichtung in Regensburg steht ebenfalls bereit
Für eine größere Personenzahl an Flüchtlingen steht in Regensburg die Ankereinrichtung bereit, ergänzte Regierungspräsident Walter Jonas. Hier können die Ukrainer registriert und anschließend auf die Landkreise und kreisfreien Städte in der Oberpfalz verteilt werden. Für den neuen Mann an der Spitze der Bezirksregierung sind die Flüchtlingsströme aus der Ukraine die erste Herkulesaufgabe. Landrat Richard Reisinger zeigte sich jedoch überzeugt, dass Jonas diese Herausforderung aufgrund seiner Vita und auch Persönlichkeit hervorragend meistern wird.

Für Landrat Richard Reisinger ist Walter Jonas kein Unbekannter. War Jonas doch von 2013 bis 2017 bereits Regierungsvizepräsident der Oberpfalz. Anschließend wechselte er ins Bayerische Innenministerium und übernahm dort die Leitung des Sachgebiets Kommunales Finanzwesen. Von 2018 bis 2020 übte Jonas das Amt des Regierungsvizepräsidenten in Oberbayern aus, ehe er im August 2020 zum Leiter des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ernannt wurde.

(Bildquelle: Christine Hollederer)

(vl)

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