Amberg

Oberpfalz bereitet sich auf Strom Schutzsuchender aus der Ukraine vor

Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer hisst die Friedensflagge. Weltweit 700 Städte sind im Netzwerk „Bürgermeister für den Frieden“ dabei – darunter Weiden, aber auch die heute bombardierte ukrainische Hauptstadt Kiew. Die Oberpfalz zeigt Solidarität mit den kriegsgebeutelten Menschen in der Ukraine. Bald könnte unsere Region aber auch aktiv gefordert werden. Zumindest laufen Vorbereitungen auf einen massiven Flüchtlingsstrom.

Auch im Landkreis Amberg-Sulzbach werden Unterkünfte gesucht. Rund 450 Flüchtlinge und Asylbewerber sind schon jetzt im Landkreis Amberg-Sulzbach untergebracht – vorwiegend aus Syrien und dem Irak. In Weiden seien die meisten der 95 Betten für Flüchtlinge schon belegt, teilt die Stadt mit. Noch ist unklar, wann und wie viele Schutzsuchende aus der Ukraine in die Oberpfalz kommen. Für deutschstämmige Ukrainer würden laut Reisinger schon jetzt die Verfahren erleichtert werden.

Bilder aus Kiew, die schon jetzt ellenlange Flüchtlingsströme zeigen, machen auch Dr. Cindy Wittke Sorgen. Sie ist Leiterin der politikwissenschaftlichen Forschungsgruppe am Leibnitz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg. Sie rechnet mit zahlreichen Flüchtlingen in Deutschland.

Laut Dr. Cindy Wittke ist vorerst vor allem mit Frauen, Kindern und älteren Menschen zu rechnen. Männer im wehrfähigen Alter haben derzeit eine Ausreisesperre aus der Ukraine. Michael Cerny weiß daher, dass die Situation etwas anders sein wird als 2015.

Richard Reisinger sieht in dem drohenden Flüchtlingsstrom dennoch eine Herausforderung.

Es ist auch eine Frage, wie lange der Krieg in der Ukraine dauert, um abschätzen zu können, wie viele Flüchtlinge in die Oberpfalz kommen – und für wie lange. In diesem Punkt hat Dr. Cindy Wittke nur wenig Hoffnung.

(mz)

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