Amberg
AM.mio App der Integrativen Onkologie holt Krebspatientenpreis
Auszeichnung für die AM.mio App: Die Bayerische Krebsgesellschaft hat die App der Integrativen Onkologie in Amberg mit einem Preis ausgezeichnet. Die App soll es Patienten einfacher machen, an Sport- oder Ernährungskursen teilzunehmen.
Entspannungstraining, gesunde Ernährung und Sport machen einen Krebspatienten natürlich nicht gesund – aber sie können dabei helfen, ihn gesund zu machen. Und zwar, wenn sie neben klassischen Therapien wie Bestrahlung und Chemotherapie eingesetzt werden. Das ist der Gedanke bei der sogenannten Integrativen Onkologie, die auch das Klinikum in Amberg anbietet. Im Rahmen dessen hat das Klinikum eine App für Patienten entwickelt – die nun auch einen Preis geholt hat.
Entspannung, Sport und Ernährung
Carola König ist bei der Yoga-Stunde in Amberg. Die Übungen helfen Ihr, durch eine schwierige Zeit in ihrem Leben zu kommen – denn sie hat bereits zum dritten Mal seit 2004 Krebs. „Da wird es schwierig, positiv zu denken“, erklärt König. „Man sucht dann natürlich Mittel und Wege, wie es einem körperlich und psychisch besser geht.“
Bei dieser Suche stieß sie auf die Angebote der Integrativen Onkologie in Amberg – einem Konzept des Klinikums St. Marien. Um sich für die Angebote wie zum Beispiel den Yoga-Kurs anzumelden, nutzt sie die AM.mio App, die im Rahmen des Konzepts Integrative Onkologie für Krebspatienten entwickelt wurde. „Weil es einfach praktisch ist.“, erklärt sie. „Sich zu Kursen anzumelden oder spontan abzusagen, geht mit einem Klick.“ Außerdem ermöglicht die App es auch, ein persönliches Patiententagebuch mit Daten zur eigenen Genesung zu führen.
Preis der bayerischen Krebsgesellschaft
Nicht nur Patienten wie Carola König hat die App überzeugt – sondern auch die Bayerische Krebsgesellschaft. Sie hat die App deswegen mit dem 2. Platz beim Bayerischen Krebspatienten-Preis ausgezeichnet. Damit ehrt die Gesellschaft alle zwei Jahre innovative Konzepte mit Modellcharakter zur Kommunikation für Krebspatienten. Die Freude über diese Auszeichnung war im Klinikum natürlich groß. „Wir waren begeistert“, erzählt Dr. Ludwig Fischer von Weikersthal, Klinischer Leiter am Onkologischen Zentrum. „Wir haben vor einigen Jahren schon einmal den Krebspatientenpreis erhalten, damals den 3. Platz. Jetzt haben wir das Angebot nochmal ausgebaut.“
Die App wurde vergangenes Jahr entwickelt – mit der Integrativen Onkologie beschäftigen sich die Ärzte und Mitarbeiter am Amberger Klinikum aber schon seit 2016. Der Gedanke dabei: Krebspatienten parallel zu konventionellen Behandlungsmethoden auch Angebote rund um Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit anzubieten – also ein ganzheitlicher Behandlungsansatz.
Nächstes Ziel: Kostenübernahme
Bisher übernimmt allerdings nur die AOK die Kosten für diese zusätzlichen Angebote. Die Kosten für Patienten anderer Krankenkassen werden bisher durch Spender getragen. Das war auch bei Carola König der Fall. Sie ist froh, dass sie durch die Spenden an den Kursen teilnehmen konnte. „Ich möchte aber trotzdem an die Verantwortlichen bei den Krankenkassen appellieren, das finanziell zu unterstützen. Weil es Patienten einfach hilft.“, ist sie überzeugt.
Um dieses Ziel zu erreichen, spielt auch die AM.Mio App eine wichtige Rolle. Denn eine solche App haben viele Krankenkassen als Voraussetzung gefordert, um vielleicht die Kosten zu übernehmen.
Das Team im Onkologischen Zentrum betrachtet es aktuell als wichtigstes Ziel, weitere Krankenkassen ins Boot zu holen.
(az)