Weiden
Landgericht: Betrugsprozess startet in Weiden
In den vergangenen Jahren haben sich Meldungen gehäuft, wonach durch bestimmte Betrugsmaschen ahnungslose Menschen um viel Geld gebracht worden sind. Ein aktueller Fall wird seit heute am Landgericht in Weiden verhandelt. Es geht dabei um mehr als 100 tausend Euro.
Es war eine dieser zahlreichen Betrugsmaschen, vor denen die Polizei ständig warnt. Im aktuellen Fall des Landgerichts Weiden war es allerdings nicht der Enkeltrick, der verhandelt wird. Es handelt sich auch nicht um getätigte Schockanrufe, die dem Angeklagten vorgeworfen werden. Es war aber eine Betrugsmasche, die ebenfalls häufig zum Einsatz kommt.
Der Angeklagte Caner K. soll ab April 2015 leichtgläubige Bürger angerufen und ihnen erzählt haben, dass sie bei „WIN24“ oder bei „Westlotto“ viel Geld gewonnen hätten. Er hat laut Anklageschrift die Geschädigten daraufhin aufgefordert, auf einem bestimmten Konto eine Kaution zu hinterlegen, oder Geld wegen anderer Gründe einzuzahlen. Mit dieser Masche soll sich der Angeklagte mehr als 100.000 Euro ergaunert haben. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautete deshalb auf gewerbsmäßigen Betrug in 11 Fällen und versuchten gewerbsmäßigen Betrug in 3 Fällen.
Der Angeklagte bestritt, mit dem Betrug überhaupt etwas zu tun zu haben. Nach einem Gespräch zwischen ihm und seiner Verteidigerin und dem anschließenden Rechtsgespräch zeigte er sich letztendlich vollumfänglich geständig. Der ausgehandelte Strafrahmen bewegt sich jetzt zwischen 2 Jahren 6 Monaten und 3 Jahren 6 Monaten.
Ein Betroffener der Betrugsmasche kommt aus Grafenwöhr und war am Vormittag als Zeuge geladen. Er bestätigte, dass er durch den Betrug um rund 80.000 Euro gebracht worden sei. Der Prozess wird fortgesetzt.
(tb)