Amberg
Politischer Ascherdonnerstag: SPD Amberg mit eigenem Schulterklopfer und startbereit für eine Große Koalition
Nach einem enttäuschenden Wahlergebnis zeigt sich die SPD in Amberg kämpferisch: Beim traditionellen Fischessen am politischen Ascherdonnerstag setzte die Partei ein klares Zeichen. Ihr Ziel: Eine Große Koalition mit der CSU/CDU, „die soziale Seite in die Regierung zu bringen“, so die SPD-Politiker gestern. Ein politischer Neustart oder ein riskantes Unterfangen – wir haben die wichtigsten Kernaussagen zusammengefasst.
Die SPD präsentierte sich beim politischen Ascherdonnerstag in Amberg entschlossen und selbstbewusst. Hauptredner Dr. Nasser Ahmed reflektierte die Fehler der vergangenen Regierung, hob jedoch auch die Errungenschaften der Partei hervor, wie die Unterstützung der Ukraine und den Erfolg der Energiewende, bei der fast 50 % des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen.
Gefastet hatte die SPD am Ascherdonnerstag auch an Worten gegen ihre Mitregierungskollegen besonders über die Freien Demokraten. „Über Tote spricht man nicht“, sagte Simone Böhm-Donhauser, Stadtverbandsvorsitzende und Stadträtin, über die FDP. Trotz der Annäherung an eine Große Koalition mit der Union bleibt die Kritik der CDU an der SPD über die Einstellung gegenüber der Schuldenbremse in Erinnerung.
Große Erschütterung zeigte sich bei der Vorsitzenden der Amberger SPD-Stadtratsfraktion Birgit Fruth in Bezug auf die Bundestagswahlergebnisse in Amberg. Im Stadtteil Bergsteig fielen 48 % der Stimmen auf die AfD. „Den Bergsteig haben wir nach vorne gebracht, (…) den Fußballplatz hergerichtet, das neue Baugebiet (…) Was hat die AfD gemacht, wo waren die da?“, betonte Fruth.
Angesichts der angespannten weltpolitischen Lage, insbesondere zwischen Russland und den USA, rief Fruth zu einem Schulterschluss der demokratischen Parteien auf: „Sonst schaut es in Deutschland und in Europa duster aus.“
(ls)