
Weiden
Sicherungsprozess: Urteil vertagt
Es war April 2021, als eine 32-jährige Frau in Weiden 2 ihrer Kinder aus dem 1. Stock des Frauenhauses warf. Die Kinder überlebten teilweise schwerverletzt. Gegen Ende 2021 sollte sie im damaligen Sicherungsverfahren in die Psychiatrie eingewiesen werden, so das Urteil. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil jedoch teilweise wieder auf. Nach 2 Verhandlungstagen am Landgericht Weiden wurde heute das Urteil erwartet. Doch es kam ganz anders.
Wie geht es mit der 32-jährigen Frau weiter, die im April 2021 zwei ihrer 4 Kinder im Alter von eineinhalb und 8 Jahren aus dem 1. Stock des Weidener Frauenhauses warf? Es war die zentrale Frage im Revisionsprozess am Landgericht Weiden.
Verteidiger Rouven Colbatz sprach sich für eine ambulante Unterkunft in Reiserdorf im Landkreis Neustadt an der Waldnaab aus. Dort hätte die psychisch kranke Frau eine Anbindung zum Bezirksklinikum Wöllershof. Oberstaatsanwalt Bernhard Voit und die Kammer kritisierten daran, dass die Frau dort keine Betreuung rund um die Uhr und keinen strukturierten Tagesablauf hätte.
Von einem Urteil wurde heute abgesehen, zumal Verteidiger Colbatz noch einen Beweisantrag gestellt hatte, dem die Kammer auch zustimmte. Es sollen am nächsten Verhandlungstag noch die Verantwortlichen des Sozialdienstes, der Unterkunft in Reiserdorf und des Bezirksklinikums Wöllershof gehört werden. Der nächste Verhandlungstag ist der 20. April. An dem Tag könnten dann noch die Plädoyers abgehalten und das Urteil gesprochen werden.
(tb)