
Oberpfalz
Sinkende Grundwasserpegel in der nördlichen Oberpfalz
Die Grundwasserpegel sinken bayernweit. Und auch in der Oberpfalz machen sich die klimatischen Veränderungen bemerkbar.
Rund 63 Prozent aller bayerischen Messstellen weisen derzeit niedrige bis sehr niedrige Grundwasserstände auf, das meldete das Bayerische Landesamt für Umwelt. Vor allem der Süden Bayerns ist stark von niedrigen Grundwasserpegeln betroffen. Doch wie sieht die Lage im Norden Bayerns aus? Jürgen Festbaum, Gewässerkunde des Wasserwirtschaftamtes Weiden, weiß um die Lage Bescheid.
Wir haben inzwischen ein sehr niedriges Niveau erreicht und unterscheiden uns aber in Nordbayern noch ein kleines bisschen von der Lage in Südbayern. Dort ist die Lage angespannter, weil die Wasserstände dort noch stärker gesunken sind.
Jürgen Festbaum, Gewässerkunde des Wasserwirtschaftamtes Weiden
Generell stellt Festbaum fest: Die Grundwasserpegel sind in den vergangenen 10 Jahre kontinuierlich gesunken und das flächendeckend im Amtsbezirk des Wasserwirtschaftsamtes. Der Grund für die sinkenden Grundwasserpegel: Trockenjahre in den Jahren 2011, 2015 und 2017.
Eine oberflächennahe Messtelle in Mooslohe mit einer Tiefe von 22 Metern liegt drei Kilometer von der Stadt Weiden entfernt. Sie ist eine Messstelle von insgesamt 134 im Amtsbezirk des Wasserwirtschaftsamtes Weiden und ist ein Paradebeispiel sinkender Grundwasserpegel im Amtsbezirk:
Innerhalb von 10 Jahren sei dort der Grundwasserpegel um 5 Meter gesunken, erklärt Festbaum. Auch wenn das Jahr 2021 ein sehr niederschlagsreiches Jahr gewesen sei, hätte dies nicht ausgereicht, um den ursprünglichen Ausgangswert von vor 10 Jahren zu erreichen. Damit sich der Grundwasserpegel wieder auf sein Ausgangsniveau von vor 10 Jahren einpendelt, bräuchte es nach Einschätzung Festbaums noch weitere vier bis fünf derartiger niederschlagsreicher Jahre.
Generell stellt Jürgen Festbaum aber fest: Besorgniserregend sei die Lage bisher noch in keinster Weise. Die Trinkwasserversorgung sei im Amtsbezirk des Wasserwirtschaftamtes Weiden weiterhin gesichert. Dennoch rechnet er damit, dass ein weiteres Absinken der Grundwasserpegel seine Konsequenzen haben werde.
(mak)