
Weiden
Ukrainer besuchen Mahnwache gegen den Ukraine-Krieg
Seit einem Jahr ist wieder Krieg in Europa. Das Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte ruft zum Frieden auf. Auch ukrainische Flüchtlinge sind bei der Mahnwache dabei.
Olena Poriadchenko zeigt heute in Weiden Solidarität – Solidarität für ihre ukrainischen Landsleute, die noch immer in der Ukraine sind. Seit einem Jahr herrscht Krieg in der Ukraine, seit zehn Monaten lebt sie in Deutschland. Geflüchtet von Bomben, Leid und Tod in der Hafenstadt Mariupol.
„Wir haben in unserem Korridor unter schlimmen Bedingungen gelebt. Es war eiskalt, maximal 8 Grad. Wir haben kein Wasser gehabt, kein Licht, kein Strom. Wir haben Wasser geschmolzen aus Schnee, wir haben uns nicht rausgetraut, weil wir Angst hatten, erschossen zu werden.“
487 Kinder gestorben
Die Mahnwache des Oberpfälzer Bündnisses für Toleranz und Menschenrechte berüht sie. Es sei toll, unterstützt zu werden – und das Gefühl zu haben, nicht allein zu sein. Genau das ist auch der Grund für die Mahnwache.
Wie viele Tote der Ukraine-Krieg schon gefordert hat, weiß keiner. Neben Zigtausenden bis sogar Hunderttausende gefallene Soldaten auf beiden Seiten sind es laut UN-Angaben allein bis zum 15. Februar 8006 getötete Zivilisten, darunter 487 Kinder. Vierhundertsiebenundachzig Kinder. 18,8 Millionen Ukrainer sind geflüchtet. Auch der Westen sei jetzt gefordert.
Auch Olena Poriadchenko hofft auf schnellen Frieden. Ob sie jemals wieder zurück in die Heimat kann, weiß sie nicht.
„Wir haben natürlich viel Blutvergießen gesehen. Aber trotzdem: Das Leben geht weiter. Wir haben schon vor; optimistisch zu bleiben und die schönen Seiten des Lebens zu sehen. Egal was wir erlebt haben.“
(mz)