Waldsassen

Vogelgrippe bei Geflügelzüchter

Der Schmerz ist Johann Schmid anzusehen, wenn er über die Erlebnisse der vergangenen Tage berichtet. Denn innerhalb von einer Woche ist sein Lebenswerk Geschichte. Seit 40 Jahren züchtet er bereits Geflügel. Und das preisgekrönt. Doch am Samstag vor Silvester der Schock: er findet mehrere seiner Tiere tot. Und auch in den folgenden Tagen verenden weitere Vögel, sodass er am Montag das Veterinäramt Tirschenreuth verständigt. Die reagieren schnell, nehmen Proben und bereits am Mittwoch liegt ein Ergebnis vor: Geflügelpest, besser bekannt als Vogelgrippe. Eingeschleppt vermutlich durch Wildvögel. Für die 100 Tiere von Johann Schmid bedeutet das den Tod. Denn die Krankheit ist nicht heilbar und sehr ansteckend, daher hat die Verhinderung von weiteren Ausbrüchen höchste Priorität, wie uns Dr. Klemens Dötsch, Leiter des Veterinäramts, erklärt. Die Vögel wurden durch Tierärzte nach vorheriger Betäubung tierschutzgerecht getötet.

Zusätzlich hat das Veterinäramt eine Schutzzone und ein Beobachtungsgebiet um Waldsassen eingerichtet, innerhalb derer verschiedene Biosicherheitsmaßnahmen eingehalten werden müssen. Beispielsweise ein Betretungsverbot von Zuchtbetrieben für Außenstehende. Auch muss jedes Geflügel außer Tauben im Stall gehalten werden, um den Kontakt zu Wildvögeln zu vermeiden.

Panik muss die Bevölkerung aber nicht haben, denn für den Menschen ist die Vogelgrippe nur in ganz seltenen Fällen gefährlich. In Deutschland hat sich laut Dr. Dötsch noch kein Mensch an Geflügelpest infiziert.

Johann Schmid findet Trost unter anderem bei seinem Zuchtverein und seinen Züchterfreunden. Seit Kindertagen ist er mit Tieren aufgewachsen. Wenn alles überstanden ist, wird er sich vermutlich wieder einige zulegen, denn ohne kann er nicht.

(pg)

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