
Was man zur SCHUFA wissen sollte
Die SCHUFA. Für viele ist dies ein gängiger Begriff und beinahe jeder in Deutschland gemeldete Mensch hat früher oder später mit ihr zu tun. Doch kaum jemand weiß wirklich, was es damit auf sich hat. Denn der berüchtigte Score, der bei verschiedenen Situationen wie Wohnungssuche, Kontoeröffnung oder Kreditanfrage eine Rolle spielt, ist gar nicht so einfach nachzuvollziehen. Was sollte man also alles über die SCHUFA wissen?
Was ist die Schufa?
Aber was ist die SCHUFA jetzt eigentlich genau? Der Name steht für „Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung“. Es handelt sich hierbei um die SCHUFA Holding AG und ist Deutschlands größte Kreditagentur. Hier werden alle Informationen zur persönlichen Bonität gesammelt und verarbeitet. Im Prinzip ist hier jeder in Deutschland gemeldete Mensch, der wirtschaftlich aktiv ist, registriert. So werden nicht nur Name, Geburtsdatum und Anschrift gespeichert, sondern auch Daten über bestehende Konten, Kreditkarten und laufende oder jüngst getilgte Kredite. Genauso findet man bestehende Verträge von Mobilfunkanbietern und Energieversorgern. Hat man Zahlungsausfälle, konnte also Raten oder Rechnungen nicht begleichen, werden diese Informationen ebenfalls hinterlegt.
Was ist der SCHUFA-Score?
All die gespeicherten Daten werden zu einem Score verrechnet. Wenn jemand von der SCHUJA-Auskunft, dem SCHUFA-Score oder dem Bonitäts-Score redet, meint er genau diese Zahl. Dieser Wert gibt an, wie zuverlässig fällige finanzielle Verpflichtungen erfüllt werden und wie wahrscheinlich es ist, dass zukünftige Verbindlichkeiten gezahlt werden. Zahlt man seine Rechnungen und Raten pünktlich und ohne Verzug, bekommt man einen hohen Score. Bleibt man jedoch Zahlungsverpflichtungen schuldig, hat vielleicht sogar Mahnverfahren laufen oder ist ein Vollstreckungstitel erwirkt, senkt dies den Score manchmal erheblich. Und je schlechter der Score ist, umso schwieriger wird es, einen Kredit zu bekommen, eine Wohnung zu mieten oder einen Vertrag abzuschließen.
Dabei kann der Score zwischen 100 und 0 Prozent liegen.
- Hervorragend: Der Score liegt zwischen 97,22 und 100 Prozent
- Gut: Der Score liegt zwischen 93,54 und 97,21 Prozent
- Akzeptabel: Der Score liegt zwischen 85,89 und 93,53 Prozent
- Ausreichend: Der Score liegt zwischen 30 und 85,88 Prozent
- Ungenügend: Der Score liegt unter 30 Prozent
Wie dieser Wert genau errechnet wird, ist nicht ganz klar. Hier beruft sich die SCHUFA auf das Firmengeheimnis und legt die Berechnungsgrundlagen und Einzelheiten nicht offen. Auf jeden Fall fließen die oben genannten Faktoren wie Kredite, bestehende Verträge, Kreditanfragen und Zahlungsrückstände mit in die Berechnung ein. Andererseits spielen Vermögen und Verdienst für die SCHUFA zur Berechnung des Scores keine Rolle.
Wie kann man seinen Score erfahren?
Für viele Menschen ist es wichtig, ab und an mal ihren SCHUFA-Score zu erfragen. So haben sie ihre Finanzen im Blick und können auch bei möglichen Fehlinformationen schnell reagieren. Besonders aber bei einem neuen Kredit wird der Score interessant. So stieg die Anzahl der Bankanfragen bei der Kreditkonditionenermittlung bis zum Jahre 2021 kontinuierlich an und lag dann bei 46,3 Millionen Anfragen.
Doch wie bekomme ich eine SCHUFA-Auskunft? Hier gibt es mehrere Möglichkeiten. So steht jedem Bürgen einmal im Jahr eine kostenlose Auskunft zu. Diese wird besonders oft geordert, wenn ein potentieller Vermieter diese Auskunft wünscht. Andere und ausführlichere Auskünfte sind jedoch auch möglich.
Wer hat Interesse am SCHUFA-Score?
Wie eingangs schon erwähnt, fragen besonders Banken bei der Kreditvergabe nach dem persönlichen Score. Hier entscheidet der Wert nicht nur über ein Ja oder ein Nein. Auch die Zinskonditionen werden vom Score abhängig gemacht. Auch bei der Suche nach einer neuen Wohnung möchten Vermieter den Score des neuen Mieters oder der neuen Mieterin gerne wissen. Bei einem schlechten Wert kommt der Mietvertrag oft nicht zustande oder es wird ein Bürge verlangt.
Möchte man einen Vertrag mit einem Mobilfunkanbieter eingehen, erkundigt sich dieser meistens ebenfalls bei der SCHUFA. Im Prinzip gilt dies für die meisten Anbieter. So machen Modehäuser ebenso davon Gebrauch wie Elektrofachgeschäfte oder Möbelhäuser. Möchte man dort etwas auf Rechnung oder via Ratenkauf erwerben, wird eine SCHUFA-Auskunft fällig.
Doch nicht nur im Handel haben die Firmen das Recht, Kundendaten bei der SCHUFA abzufragen. Unter gewissen Umständen dürfen sich auch Arbeitgeber nach dem Score erkundigen. Besonders wenn der Angestellte finanzielle Verantwortung tragen wird.
Grundsätzlich darf Jeder Informationen von der SCHUFA einholen, der auch Informationen an diese liefert. Jedoch sind die Daten auch durch das Bundesdatenschutzgesetz geschützt. So soll sichergestellt werden, dass persönliche Informationen vor Missbrauch geschützt sind
Wie kann der SCHUFA-Score verbessert werden?
Hat man einen niedrigen Score, sollte man bemüht sein, diesen zu verbessern. Als erstes sollte man die Einträge kontrollieren. Manchmal löschen Firmen beglichene Forderungen nicht aus der Datenbank oder die Einträge sind nicht korrekt. Hier sollte umgehend Widerspruch eingelegt werden und auf Löschung beharrt werden. Sind alle vorhandenen Einträge korrekt, muss das eigene Verhalten in Sachen Finanzen überdacht werden.
So sollten alle anfallenden Rechnungen pünktlich beglichen werden. Sind noch Forderungen offen, müssen diese so schnell wie möglich getilgt werden. Ungenutzte Konten und Kreditkarten können gekündigt werden. Man ist gut beraten, wenn das aktuelle Konto nicht überzogen wird.
Viele kleine Kredite wirken sich ebenfalls negativ auf den eigenen Score aus. Wenn möglich, sollte man diese in einem größeren Kredit bündeln und so umschulden. Zieht man oft um, kann dies ebenfalls negativ auf den Score angerechnet werden. Aus dem gleichen Grund ist ein häufiger Bankwechsel ähnlich ungünstig.
Ist ein Verbraucher so überschuldet, dass er seine Verbindlichkeiten nicht mehr zahlen kann, kann er auch ein privates Insolvenzverfahren durchlaufen. Nach erfolgreichem Abschluss werden auch die Einträge in der SCHUFA gelöscht und der Bürger kann wieder ohne Probleme Verträge und Kredite bekommen.
Welche Informationen hat die SCHUFA nicht?
Wer jetzt jedoch denkt, dass die SCHUFA über alle Daten eines Bürgers verfügt, der irrt. So werden Informationen über das berufliche Umfeld wie Arbeitgeber, Beruf oder Einkommen, Familienstand und Nationalität nicht gespeichert. Ebenso wird vieles rund um das eigene Leben nicht gespeichert. Die politischen und lebensspezifischen Einstellungen sind ebenso wenig vermerkt. Auch Mitgliedschaften sind in der Datenbank nicht zu finden. Informationen über Konsum- und Kaufverhalten findet man in der SCHUFA nicht. Selbst vorhandenes Vermögen kann nicht eingesehen werden.
Wer in Deutschland Verträge und Kredite eingehen möchte oder eine Wohnung mieten will, sollte seinen SCHUFA-Score gut im Auge behalten. Die Rechnungen pünktlich bezahlen und offene Forderungen schnell begleichen hilft, seinen guten Score zu behalten und ihn sogar zu verbessern. Denn je schlechter der Score ist, umso schwieriger wird es, Ratenzahlungen und Kreditverträge zu bekommen.
(exb)