
Weiden: Auftakt Flutkanalprozess
Heute hat am Landgericht Weiden der sogenannte Flutkanalprozess begonnen. Angeklagt sind zwei Männer im Alter von 24 Jahren und eine junge Frau im Alter von 22 Jahren. Angeklagt sind sie des Totschlags durch Unterlassen.
Am 1. September 2020 sind vier Freunde nach Weiden gefahren, um dort einen geselligen Abend zu verbringen. Es sollte ein Abend werden, der in einer Katastrophe endet. Gegen 22:25 Uhr stürzte einer der Männer laut Anklageschrift in volltrunkenem Zustand in den Flutkanal. Statt zu helfen, wurde der Mann dabei gefilmt, wie er wegtreibt. Letztendlich ertrank er, während sich seine Freunde vom Flutkanal entfernten und gegen 22:45 Uhr mit dem Auto vom Parkhaus bei der Friedrich-Ebert-Straße wegfuhren.
Die entsprechenden Handyvideos und auch die Videoaufnahmen vom Parkhaus sind heute vor Gericht angesehen und ausgewertet worden. Die große Frage ist, warum die drei jungen Leute ihrem Freund nicht geholfen haben. Vor Gericht muss jetzt geklärt werden, ob es sich tatsächlich um Totschlag durch Unterlassen handelt. Sicher ist, dass der Mann jetzt noch leben könnte, wenn ihm seine Freunde aus dem Wasser gezogen hätten.
Für den Prozess sind noch weitere neun Verhandlungstage angesetzt.
(tb)