
Wernberg: Gefahrguttransporter mit schlechter Ladungssicherung gestoppt
Beamte der Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Weiden stoppten auf der A6 bei Wittschau einen Gefahrguttransporter mit erheblichen Mängeln bei der Ladungssicherung und beendeten dadurch eine gegenwärtig drohende Gefahr.
Den Beamten fiel der Gefahrguttransporter mit slowakischer Zulassung gestern gegen 14:35 Uhr auf der A6 bei Wittschau in westliche Fahrtrichtung auf. Bei der Kontrolle stellten sie fest, dass die 21,7 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus für die Autoindustrie, zum Teil ungesichert, auf der Ladefläche standen, berichtet die Verkehrspolizeiinspektion Weiden.
Lithium-Ionen-Akkus fallen unter das Gefahrgutrecht. Bei unsachgemäßer Handhabung, wie hoher Hitzeeinstrahlung oder stumpfer Gewalt, kann eine erhebliche Brandgefahr von den Akkus ausgehen, wobei Temperaturen von bis zu 1.000 Grad erreicht werden können. Ein verkehrsbedingtes abruptes Bremsmanöver des Fahrers oder ein Unfall hätten ausgereicht, um dieses schreckliche Szenario entstehen zu lassen.
Außerdem transportierte der 49-jährige Kraftfahrer im Führerhaus eine Gasflasche mit Kochfeld, wie sie viele Fernfahrer zum Zubereiten ihrer Mahlzeiten mit sich führen. Diese Gasflasche befand sich in einem ungesicherten Zustand im Führerhaus. Das Entnahmeventil war nicht mit einer Schutzkappe und die Flasche nicht vor Umherfallen gesichert. Durch Beschädigung des Entnahmeventils hätte Gas freigesetzt werden können. Das Kohlenwasserstoffgas ist aufgrund seiner Dichte schwerer als Luft und sinkt zu Boden. Bei zugeführter Hitze entzündet es sich. Der durch die Fahrt erhitzte Motor des Lastwagens befand sich genau unter dem Führerhaus und somit bestand auch hier eine gegenwärtige Brandgefahr. Die Beamten der Schwerverkehrskontrollgruppe mussten auch diesen Mangel beanstanden.
In einer nahegelegenen Werkstatt wurde schließlich unter Aufsicht der Beamten mittels Leerpalletten eine ordnungsgemäße Ladungssicherung hergestellt. Die Gasflasche wurde mit der Schutzkappe versehen und vor Umherfallen gesichert. Im Anschluss konnte der Fahrer seine Fahrt von Zavar (Slowakei) nach Poissy (Frankreich) gefahrlos fortsetzen.
Nicht nur den Kraftfahrer erwartet ein Bußgeld in Höhe von 1.400 Euro, sondern auch den verantwortlichen Verlader der Akkus in der Slowakei erwartet für seine Nachlässigkeit eine Bußgeldstrafe in Höhe von 500 Euro.
(vl)